Helge Schneider lästert über die Stadt Mainz und Schlagersternchen Helene Fischer

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Sie hatten ihn extra eingeladen. In eine Sendung des Kultursenders 3sat. Um ihm einen Preis zu verleihen. Aufgezeichnet im Forum Theater Unterhaus in Mainz. Und was macht Helge Schneider? Er lästert über Mainz. „Es ist schön hier zu sein, Mainz ist eine der schönsten Städte der Welt“, sagte Schneider und kann sich kaum das Lachen verkneifen. Schon als Baby habe er immer nach Mainz gewollt, behauptete der Entertainer, der im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, und den das Land Rheinland-Pfalz am Sonntagabend einen Ehrenpreis verliehen hat. Der Preis ist Teil des Deutschen Kleinkunstpreises, mit dem herausragende Künstler des Jahres in verschiedenen Kategorien von Kabarett bis Chanson geehrt werden.

Helge Schneider sei ein „Genius, der mit abgedrehten Geschichten, musikalischem Können und mit der unverbesserlichen Fantasie eines Kindskopfes Generationen von Künstlern inspiriert hat; ein Tausendsassa, der vor keiner noch so irren Idee zurückschreckt“, begründete die Jury die Auszeichnung. Helge Schneider revanchierte sich auf seine Weise: „Es ist so schön hier, ich bin heute durch die Stadt gegangen, da ist der Dom und – dann ist da noch der Dom“, witzelte der 60-jährige Komiker.

Ähnlich spöttisch geriet Schneiders Laudatio. Sein Ziel sei immer gewesen, die Musikwelt zu bereichern. Der Preis bedeute ihm deshalb viel. „Ich bin fast so gerührt wie zu Weihnachten, als ich Helene Fischer im Fernsehen Weihnachtslieder singen sah“, sagte Helge Schneider. „Ich hab damals geweint“, so der Künstler weiter und ergänzte nach kurzer Pause: „Geweint, weil ich nichts anderes im TV gefunden habe.“ Zum Schluss immerhin tröstete Schneider das Publikum mit seinem Hit „Katzeklo“. Ein angemessenes Lied für diesen Abend in Mainz. (fb)

Foto: ZDF/Torsten Silz