Hidden Headlines: Ehepaar und dessen Hunde entkommen nur knapp einem Bär

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Einen gehörigen Schrecken jagte ein Schwarzbär kürzlich einem Ehepaar aus New Jersey ein. Die Überwachungskamera des Paares hat den schockierenden Moment festgehalten, als sie und ihre Hunde nur knapp einem Schwarzbären entkamen.

Ein Schwarzbär sorgte kürzlich am Haus eines Ehepaares aus New Jersey für Angst und Schrecken. (Symbolbild: Getty)
Ein Schwarzbär sorgte kürzlich am Haus eines Ehepaares aus New Jersey für Angst und Schrecken. (Symbolbild: Getty)

Den Bärentatzen gerade noch entkommen: Joseph Damiani aus Annandale, seine Frau Shirley und ihre beiden Hunde hatten am 15. Mai diesen Jahres eine Begegnung mit einem Wildtier, die sie so schnell wohl nicht vergessen werden.

Er habe zunächst seine Hunde draußen bellen gehört und sei deshalb auf seine hintere Veranda gegangen, um nachzusehen, wie Hundebesitzer Joseph Damiani aus New Jersey dem Sender WCBS-TV sagte.

Dann ging alles ganz schnell: "Die Hunde schossen an mir vorbei - und dann sah ich den Bären".

Tatsächlich lief Bär nur wenige Meter hinter seinen Hunden her, die sich gerade noch rechtzeitig ins Haus retten konnten.

Der Vorfall in Annandale, New Jersey, wurde von der Überwachungskamera von Damiani gefilmt. Zu sehen ist, wie der Mann vor seiner Terassentür steht, als erst die Hunde und dann ein Schwarzbär angerannt kommen.

Das Video zeigt: Joseph Damiani selbst befand sich immer noch draußen und musste hilflos zusehen, wie der Bär versuchte, ins Haus zu stürmen. Shirley Perlinsky, Damianis Freundin, versuchte, die Tür zu verschließen, sobald ihre Hunde in Sicherheit waren - doch aufgrund des drängenden Bärens hatte sie ihre liebe Mühe, die Tür geschlossen zu halten.

"Ich habe versucht, die Tür zu verriegeln, aber ich konnte es nicht, weil sich die Tür in der Hundeleine verfangen hatte. Also kämpfte ich, ich kämpfte mit dem Bären. Der Bär drückte die Tür in diese Richtung und ich in die andere", erinnert sich Perlinsky.

Perlinsky, die die Aufnahmen der Sicherheitskamera des Vorfalls auf Facebook veröffentlichte, sagte, sie wusste, dass Damiani noch immer mit dem Bären draußen war. Gleichzeitig wollte sie den Bären nicht ins Haus lassen, weshalb sie die Tür zuhielt - in der Hoffnung, ihr Mann könne sich retten.

Zu seinem Glück war Damiani tatsächlich in der Lage, um das Haus herumzulaufen und durch die Vordertür hineinzukommen. "Man sagt, man soll sich zurückhalten und die ganze Zeit schauen. Das habe ich nicht getan", erklärte er gegenüber CBS News.

Die daraufhin eintreffenden Beamten der staatlichen Wildschutzbehörde erklärten dem Paar, dass der Bär wahrscheinlich das Futter in ihren Vogelfutterhäuschen haben wollte. Da sich der Bär aggressiv verhielt, wurde versucht, ihn einzufangen - doch ohne Erfolg.

"Wir hatten acht Tage lang eine Falle aufgestellt ... Leider konnten sie dieses Tier nicht fangen", sagte Perlinsky.

Jetzt bleiben die Vogelfutterhäuschen der Familie leer, und der Müll wird ordnungsgemäß entsorgt.

In den USA kommt es immer wieder zu überraschenden Begegnungen mit Bären. Der sogenannte Amerikanische Schwarzbär ist dort wie auch in Alaska und Kanada weit verbreitet. Angriffe von Schwarzbären auf Menschen sind jedoch ziemlich selten. Schwarzbären greifen nur in Einzelfällen Menschen an, zum Beispiel, wenn sie großen Hunger haben. So gab es seit 1900 in Amerika insgesamt nur 67 dokumentierte tödliche Begegnungen zwischen Mensch und Schwarzbär.

Amerikanische Schwarzbären gelten grundsätzlich weniger aggressiv als Grizzlys, die eine Unterart des Braunbären sind.

Ein verbreiteter Spruch bezüglich der Begegnung mit Bären besagt: "If it's brown, lay down, if it's black, fight back, if it's white: goodnight". Auf deutsch heißt das soviel wie: "Ist er braun ist, leg dich hin, ist er schwarz, wehr dich, ist er weiß: Gute Nacht."

If it's brown, lay down, if it's black,fight back, if it's white: goodnight

Bei der Begegnung mit einem Braunbären habe man demnach die beste Chance zu entkommen, wenn man sich tot stellt. Einen Schwarzbären soll man hingegen verscheuchen, während die Überlebenschancen bei der Begegnung mit einem Eisbären gering sind, egal, was man tut. Doch stimmt das Sprichwort?

Wer von einem Schwarzbären angegriffen wird, sollte sich tatsächlich nicht tot stellen (Bild: Getty).
Wer von einem Schwarzbären angegriffen wird, sollte sich tatsächlich nicht tot stellen (Bild: Getty).

Wer von einem Schwarzbären angegriffen wird, sollte sich tatsächlich nicht tot stellen, warnt der U.S. National Park Service. Stattdessen sollte man versuchen, an einen sicheren Ort zu fliehen, z. B. in ein Auto oder ein Gebäude, wie es auf der Homepage der Bundesbehörde heißt. Wenn das nicht möglich ist, sollte man sich "mit jedem verfügbaren Gegenstand wehren" und die "Tritte und Schläge auf das Gesicht und die Schnauze des Bären konzentrieren", heißt es weiter. Auf Bäume klettern sollte man hingegen nicht, da Bären gute Kletterer sind.

Zwischen 2000 bis 2015 haben Wissenschaftler in einer weltweiten Studie in Europa 291 Bärenangriffe gezählt, die meisten davon in Rumänien - 19 davon tödlich. Nachdem eine Begegnung mit einem Braunbären Anfang April für einen Jogger in Norditalien tödlich endete und auch in Bayern bereits Bären gesichtet wurden, fragen sich auch hierzulande einige Menschen, wie man sich bei der Begegnung mit einem Braunbären verhält.

Die Wahrscheinlichkeit, in Europa auf einen Bären in freier Wildbahn zu treffen, ist jedoch relativ gering. Sollte es doch passieren, gibt das Landesamt für Umwelt (LfU) folgende Verhaltens-Tipps:

  • Wenn Sie einen Bär sehen, zeigen Sie Respekt und halten Abstand.

  • Bleiben Sie möglichst ruhig und gelassen.

  • Bleiben Sie stehen und machen Sie den Bären durch ruhiges Sprechen und langsame Armbewegungen auf sich aufmerksam.

  • Rennen Sie nicht weg und nähern Sie sich dem Tier nicht.

  • Stellen Sie ihm auf keinen Fall nach, sondern lassen Sie ihn in Ruhe. Das Tier könnte sich bedrängt fühlen und sich ggf. verteidigen.

  • Versuchen Sie nicht, den Bären zu verscheuchen. Werfen Sie keine Äste oder Steine nach ihm.

  • Behalten Sie den Bären im Auge und treten Sie langsam und kontrolliert den Rückzug an. Lassen Sie dem Bären in jedem Fall eine Ausweichmöglichkeit.

Mehr zum Thema: Wie man sich bei der Begegnung mit einem Bären verhalten sollte

Gut zu wissen: Das Aufrichten ist lauf LfU keine Drohgebärde - Bären richten sich vielmehr auf, weil sie neugierig sind und die Situation besser überblicken wollen. Selbst in diesem Fall sollte man stehen bleiben und durch ruhiges Sprechen auf sich aufmerksam machen.

Das Aufrichten ist lauf LfU keine Drohgebärde - Bären richten sich vielmehr auf, weil sie neugierig sind und die Situation besser überblicken wollen. (Bild: Getty).
Das Aufrichten ist lauf LfU keine Drohgebärde - Bären richten sich vielmehr auf, weil sie neugierig sind und die Situation besser überblicken wollen. (Bild: Getty).

Im Falle eines Angriffs rät das LfU tatsächlich, sich "tot" zu stellen: "Legen Sie sich bäuchlings flach auf den Boden oder kauern Sie sich auf den Boden, die Hände im Nacken. Wenn vorhanden, schützt so Ihr Rucksack den Rücken. Der Bär wird in der Regel von Ihnen ablassen oder Sie nur beschnuppern. Verharren Sie in Ihrer Position und warten Sie ab, bis sich der Bär weit genug entfernt hat", heißt es dazu.

Angriffe von Eisbären auf Menschen sind ebenfalls selten
Angriffe von Eisbären auf Menschen sind ebenfalls selten

Angriffe von Eisbären auf Menschen sind ebenfalls sher selten: Laut "Wildlife Society Bulletin" gab es 73 dokumentierte Vorfälle in Kanada, Grönland, Norwegen, Russland und den USA im Zeitraum zwischen 1870 und 2014. Dabei wurden 20 Menschen getötet und 63 verletzt.

Zuletzt hatte im Januar diesen Jahres ein Eisbär in Alaska eine Mutter und ihren einjährigen Sohn getötet.

Video: Eisbär tötet Mutter und einjährigen Sohn in Alaska

Sollte man dennoch in die seltene Situation kommen, einem Eisbären zu begegnen, etwa auf einer Wanderung durch Grönland, gibt die offizielle Tourismusseite des Landes visitgreenland.com folgende Verhaltenstipps:

  • Sollte der Bär einen noch nicht gesehen haben, sollte man leise weggehen und sich so positionieren, dass der Wind den eigenen Geruch nicht zum Bären trägt.

  • Wenn der Bär einen sieht, jedoch an seinem Platz bleibt, sollte man sich langsam, leise und seitlich von ihm wegbewegen - und ihn dabei im Auge behalten.

  • Sollte sich der Bär vorsichtig nähern, sollte man mit den Armen fuchteln, laute Geräusche machen, laut schreien oder z.B. Wasserflaschen aufeinanderschlagen. Waffen oder Signalraketen sollten vorbereitet werden.

  • Im Fall einer Attacke sollte man eine Signalrakete abgeben, zur Selbstverteidigung mit Waffen unter das Kinn des Tieres schießen und sich mit einem Messer oder Wanderstock wehren. "Treten oder schlagen Sie ihn hart auf die Nase und /oder Augen", heißt es dazu auf der Seite. Seinen eigenen Kopf, Hals und Rumpf sollte man dabei so gut es geht schützen.

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Video: In Haus eingebrochen: Bär hängt im 1. Stock aus dem Fenster