Judentum: Liberal, orthodox und ultraorthodox

Das Judentum hat viele Facetten. Und es ist eine Gesetzesreligion. Aber was heißt das genau? Ein Überblick über die verschiedenen Strömungen

Judentum Das Judentum ist eine der ältesten monotheistischen Religionen der Welt, die Abkehr von der antiken Vielgötterwelt. Die Anfänge reichen über 3000 Jahre zurück. Grundlage des Judentums ist die Thora, das sind die fünf Bücher Mose, dazu rabbinische Schriften wie der Talmud, die als Erläuterung dienen. Es ist also eine Schriftreligion. Das Christentum und auch der muslimische Glauben fußen auf dem Judentum.

Übersetzt heißt Thora auch "Weisung". Es stehen allein dort 613 göttliche Gebote geschrieben. Der Alltag praktizierender Juden ist von rituellen Gesetzen bestimmt – beispielsweise die Einhaltung des Sabbats und die Regeln zur Zubereitung koscheren Essens. 50 Gebote in der Thora beschäftigen sich nur mit Tischsitten. "Der Talmud vergleicht den jüdischen Haushalt mit einem kleinen Tempel und den gedeckten Tisch mit einem Altar", sagen Experten.

Weltweit gibt es heute zwischen 13,5 und 15 Millionen Juden, die meisten leben in den USA, Kanada und in Israel. In Deutschland gibt es heute, nach Vertreibung und Holocaust, rund 100.000 Juden. Als Jude gilt, wer eine jüdische Mutter hat. Es gibt auch die Möglichkeit für Nicht-Juden, zum Judentum zu konvertieren – man wird allerdings zunächst mehrmals vom Rabbi abgewiesen, so das Ritual. Nicht alle jüdische Gemeinschaften akzeptieren die Konversion. Im Judentum wird – anders als bei Christen – nicht missioniert.

Strömungen des Judentums Mit der Aufklärung veränderte sich auch das Judentum. Es gab den Versuch, eine moderne Art des ...

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