Keine Auferstehung: Südafrikaner 579 Tage nach seinem Tod doch begraben

Die Familie eines verstorbenen südafrikanischen Geistlichen hatte knapp 600 Tage auf seine Auferstehung gewartet. Nun wurde der Mann doch begraben – das Wunder war ausgeblieben.

Sarg - Symbolbild
Erst knapp 600 Tage nach seinem Tod wurde ein Südafrikaner begraben. Seine Frau wollte so lange warten. Symbolbild: gettyimages)

Teures Wunder: Eine südafrikanische Frau war davon überzeugt, dass ihr verstorbener Mann von den Toten auferstehen würde. Sie wies deshalb das Bestattungsinstitut an, die Leiche nicht zu begraben.

Jetzt – knapp zwei Jahre später – wurde der Mann doch begraben. Das Wunder war ausgeblieben. Damit aber nicht genug der schlechten Nachrichten für die Hinterbliebenen: Zusätzlich stellte das Bestattungsinstitut die ungewöhnlich lange Lagerung des Toten in Rechnung.

Begräbnis aufgeschoben

Wie das Nachrichtenportal "The Southafrican" berichtet, verstarb der Geistliche Siva Moodley bereits im Jahr 2021. Weiter heißt es dort, seine Frau habe in einer der darauffolgenden Nächte davon geträumt oder eine Eingebung gehabt, dass ihr Mann nicht für immer von ihr gegangen sei, sondern bald auferstehen würde.

Der Traum war demnach Anlass genug, das eigentlich zeitnah folgende Begräbnis nicht nur aufzuschieben – sondern gänzlich zu stoppen. Der Leichnam des Mannes sollte stattdessen aufbewahrt werden, so forderte die Witwe, bis zu seiner Auferstehung.

Kontaktversuche scheitern

Doch die ließ auf sich warten. Genau genommen ist sie noch immer nicht eingetreten – dabei wäre die Osterzeit sicherlich ein passender Rahmen für solch ein Wunder. Dem Bestattungsinstitut, das über zwei Jahre lang die Leiche aufbewahrte, ging aber wohl die Geduld aus.

Denn es forderte bei der Familie die Erlaubnis ein, den Toten begraben zu dürfen. Wie "TimesLive" schreibt, erteilte die Familie diese aber nicht. Stattdessen musste eine gerichtliche Verfügung erwirkt werden, weil die Familie des Toten auf Kontaktversuche nicht reagierte. Wie "News24" berichtet, habe man insgesamt 28 Mails geschrieben, über 40 WhatsApp-Nachrichten und Schriften eines Anwalts geschickt. Ohne Ergebnis.

Rechnung über Leichenverwahrung

Das war wohl der Grund, wieso im Februar ein Gericht die geforderte Verfügung ausstellte. Und dann ging alles ganz schnell: Siva Moodley wurde beigesetzt. Rund 600 Tage nach seinem Tod. Anwesend waren laut Berichten etwa 60 Familienangehörige und Freunde.

Doch damit ist die Geschichte nicht beendet – zumindest nicht für die Familie. Denn der Traum der Witwe hat ein teures Nachspiel. Das Bestattungsinstitut aus Johannesburg stellt nun die lange Lagerung des Toten in Rechnung: Es geht um einen Betrag von 100.000 Rand, umgerechnet sind das etwa 5.200 Euro.

Verbreiteter Aberglaube

Wie es auf "Katholisch.de" heißt, kommen solche Aberglauben immer wieder in Südafrika vor. Demnach würden "freikirchliche Glaubensführer" ihre Anhänger angeblich mit bizarren Ritualen von Krankheiten heilen. Dazu würden sie ihnen Schlangen, Gras oder Benzin zu essen geben. Ein selbst ernannter Prophet habe behauptet, so etwa Aids und Covid-19 heilen zu können.