Nahost-Reise: Baerbock warnt vor "Katastrophe" bei Eskalation mit Libanon

Annalena Baerbock ist besorgt über den Grenzkonflikt zwischen Israel und dem Libanon. (Bild: Michal Cizek)
Annalena Baerbock ist besorgt über den Grenzkonflikt zwischen Israel und dem Libanon. (Bild: Michal Cizek)

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich vor ihrer Nahost-Reise besorgt über die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und dem Libanon geäußert. "Eine weitere Eskalation wäre eine Katastrophe für alle Menschen in der Region", sagte Baerbock am Montag am Rande des EU-Außenministertreffens in Luxemburg. Die Situation an der Grenze zwischen beiden Ländern sei "mehr als besorgniserregend". Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnte, das Risiko einer Ausweitung des Konflikts in der Region werde "jeden Tag größer".

Die radikalislamische Hisbollah-Miliz im Libanon wird vom Iran unterstützt und greift den Norden Israels seit mehr als acht Monaten mit Raketen und Drohnen an. Israel reagiert auf den Beschuss verstärkt mit Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon. Vergangene Woche hatte die israelische Armeeführung einen Einsatzplan für eine mögliche Offensive im Libanon beschlossen. Außenminister Israel Katz drohte der Hisbollah mit ihrer Zerstörung in einem "umfassenden Krieg".

Baerbock wie Borrell erneuerten zudem ihre Forderung nach einer Feuerpause im Gazastreifen. "Es braucht diese Feuerpause dringender denn je", sagte Baerbock. Die Geiseln müssten endlich aus der Gewalt der radikalislamischen Hamas freikommen, und das Leid der zwei Millionen Palästinenser in dem Küstenstreifen müsse ein Ende haben.

Baerbock reist nach dem Außenrat nach Israel weiter. Dort hält sie zunächst einen Vortrag bei einer Sicherheitskonferenz in der Stadt Herzlia. Am Dienstag kommt sie mit dem israelischen Außenminister Katz in Jerusalem zusammen. Geplant ist zudem ein Gespräch mit dem neuen palästinensischen Regierungschef Mohammed Mustafa in Ramallah.

Baerbock reist dann nach eigenen Worten weiter in den Libanon. Zuletzt war sie Ende April im Nahen Osten, wo sie unter anderen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu traf.

(lob/gt)