Premiere: Netflix macht Daten zum Erfolg von Filmen und Serien öffentlich

Die meist gesehene Netflix-Serie im ersten Halbjahr 2023: In
Die meist gesehene Netflix-Serie im ersten Halbjahr 2023: In "The Night Agent" muss FBI-Anwärter Peter Sutherland (Gabriel Basso) eine Verschwörung aufdecken. (Bild: 2023 Netflix, Inc. / DAN POWER)

 

18.000 Titel umfasst ein kürzlich veröffentlichtes Dokument von Netflix: Der Streaming-Gigant legt erstmals Zahlen und Daten zum Erfolg von Filmen und Serien offen. Co-Chef Ted Sarandos erklärt bei einer Telefonkonferenz, was hinter dieser Entscheidung steckt.

Der Streaming-Gigant wird transparenter: Netflix gewährt erstmals exklusive Einblicke in Daten, die etwas über den Erfolg von Filmen und Serien verraten. Dem "Netflix Engagement Report" für 2023, einer 18.000 Titel umfassenden Excel-Datei, ist nun zu entnehmen, wie viele Stunden Tausende Filme und Serien im ersten Halbjahr dieses Jahres angeschaut wurden. Diese Art von Bericht soll künftig zweimal im Jahr veröffentlicht werden.

Das Dokument legt offen, dass die erste Staffel der Action-Thriller-Serie "The Night Agent" mit insgesamt 812,1 Millionen Stunden der meistgesehene Titel im ersten Halbjahr 2023 gewesen ist.

Der US-amerikanischen Actionserie von Shawn Ryan auf den Fersen ist die zweite Staffel der Coming-of-Age-Story "Ginny & Georgia" (665,1 Millionen Stunden). Platz drei belegt die erste Staffel der koreanischen Dramaserie "The Glory" (622,8 Millionen Stunden).

Der Streaming-Gigant Netflix veröffentlicht erstmals Zahlen zu den erfolgreichsten Serien im Jahr 2023. (Bild: 2018 Getty Images)
Der Streaming-Gigant Netflix veröffentlicht erstmals Zahlen zu den erfolgreichsten Serien im Jahr 2023. (Bild: 2018 Getty Images)

 

So reagiert Netflix auf steigendes Misstrauen aufseiten der TV-Branche

Der Streaming-Marktführer weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass diese Zahlen eine grobe Orientierung bieten würden, räumt aber auch ein, die Daten immer relativ sind: Serien hätten schließlich unterschiedliche Laufzeiten und Filme seien ohnehin grundsätzlich kürzer. Im linearen Fernsehen ist es einfacher, Zuschauerquoten anhand eines allgemeingültigen Systems zu erfassen. Dies ist bei Streaming-Diensten nicht der Fall. Viele halten sich mit der Veröffentlichung von konkreten Zahlen zurück. Netflix beispielsweise gibt erst seit zwei Jahren eine Rangliste der aktuell populärsten Titel heraus.

Co-Chef Ted Sarandos erklärte im Rahmen einer Telefonkonferenz am Dienstag, dass dies in den Anfangsjahren der richtige Weg gewesen sei, da man Rivalen nicht mit Daten versorgen wollte. Die Folge war jedoch zum Teil Misstrauen seitens der Fernsehindustrie, obwohl mehr Informationen mit den Produzenten der einzelnen Filme und Serien ausgetauscht wurden. Der öffentlich zugängliche konkrete Bericht solle das nun vermeiden. "Es sind tatsächlich die Daten, die wir verwenden, um unser Geschäft zu steuern", sagte Sarandos.

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