Russischer Raketenangriff mit 12 Toten: Mutmaßlicher Hintermann gefasst

Nach dem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk mit mindestens elf Toten ist ein mutmaßlicher Hintermann festgenommen worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache, der ukrainische Geheimdienst habe zusammen mit Spezialeinheiten der Polizei die Person festgenommen, die den Terrorakt koordiniert haben soll. Er sprach zudem er den Angehörigen aller Opfer sein Beileid aus.

Artem Dekhtyarenko, Sprecher des Sicherheitsdienstes der Ukraine, sagte zu den Ermittlungen: "Die Abteilung für Spionageabwehr des Sicherheitsdienstes der Ukraine hat einen Agenten des Sonderdienstes der Russischen Föderation festgenommen, der an der Koordinierung des russischen Raketenangriffs auf ein Café im Zentrum von Kramatorsk am 27. Juni beteiligt war."

In Kramatorsk im Donezker Gebiet war am Dienstag bei einem Raketenangriff eine Pizzeria getroffen worden. Jüngsten Angaben zufolge wurden mindestens elf Menschen getötet und mehr als 60 verletzt. Unter den Toten sind ukrainischen Angaben zufolge auch drei Kinder. Noch immer wird unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten gesucht.

Zahlreiche Länder haben einen Bombenanschlag verurteilt, den Brüssel als "Demonstration des Terrors" bezeichnete. Der Kreml bestreitet seinerseits, militärische Ziele in der Ukraine angegriffen zu haben. Moskau behauptet, dass es sich bei den Zielen um Einrichtungen handelt, die mit militärischer Infrastruktur verbunden sind, in diesem Fall um einen vorübergehenden Aufmarschpunkt einer ukrainischen Armeebrigade.

Unterdessen geht der ukrainische Gegenangriffskrieg zur Vertreibung der russischen Armee weiter. Es gibt Kämpfe an verschiedenen Frontlinien, wo Kiew in den letzten Tagen sowohl in Donezk als auch in der südlichen Provinz Saporischschja Stellungen zurückerobert haben will.