"Bravehearts" erleichtert: "Eine schottische Leistung"

Scott McTominay (r.) jubelt über die zwischenzeitliche Führung (ANGELOS TZORTZINIS)
Scott McTominay (r.) jubelt über die zwischenzeitliche Führung (ANGELOS TZORTZINIS)

Die "Tartan Army" in Ekstase, die Hoffnung auf die K.o.-Runde am Leben: Schottlands Fußballer haben erleichtert auf die geglückte Reaktion nach der 1:5-Klatsche gegen Deutschland reagiert. "Das war mehr wie wir, viel mehr wie wir", sagte Kapitän Andrew Robertson im Anschluss an das 1:1 (1:1) gegen die Schweiz. Durch das hart erkämpfte Remis dürfen die Briten und ihre frenetischen Fans weiter vom erstmaligen Einzug ins EM-Achtelfinale träumen.

"Wir haben da draußen alles gegeben. Wir wussten, dass wir nach der letzten Leistung zurückschlagen mussten, und das bringt uns in eine gute Position", sagte Mittelfeldspieler Billy Gilmour: "Wir sind eine gute Mannschaft. Wir kennen unsere Stärken. Heute Abend war es eher eine schottische Leistung. Wir sind dem Ball nachgelaufen, waren leidenschaftlich - alles war da."

Tatsächlich konnte sich der Auftritt der "Bravehearts", die im Eröffnungsspiel gegen die DFB-Auswahl am vergangenen Freitag noch chancenlos gewesen waren, sehen lassen. Zwar waren die spielerischen Nachteile des Teams von Coach Steve Clarke unübersehbar. Doch nicht zuletzt die ohrenbetäubend lauten Fans trieben die schottische Mannschaft am Mittwochabend in Köln an - in der Schlussphase schienen die Briten dem zweiten Tor zeitweise sogar etwas näher als die Eidgenossen.

Lawrence Shankland (67.) traf nach dem Seitenwechsel noch den Pfosten. In der Anfangsphase hatte Scott McTominay (13.) die furios loslegenden Schotten in Führung gebracht. Die ARD maß beim schottischen Torjubel eine Lautstärke von 110 Dezibel - ein Wert nahe der Schmerzgrenze. "Wir sind sehr glücklich mit unserer Leistung", meinte Robertson, nun habe man im letzten Spiel gegen Ungarn noch alle Chancen aufs Weiterkommen: "Das ist alles, was wir verlangen können."

Um noch auf die Teilnahme an der K.o.-Runde hoffen zu dürfen, muss im abschließenden Duell mit den noch punktlosen Ungarn am Sonntag (21.00 Uhr/Magenta TV) unbedingt der erste EM-Sieg seit 28 Jahren her. Nur dann bleibt die Chance, sich als einer von vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale zu qualifizieren.