Swiateks Super-Serie in Gefahr - Altmaier scheitert

Naomi Osaka setzte Iga Swiatek unter Stress (Bertrand GUAY)
Naomi Osaka setzte Iga Swiatek unter Stress (Bertrand GUAY)

Viele Regenschirme und wenig Tennis - aber dann doch ein echter Krimi in Paris: Die Titelverteidigerin und Sandplatz-Dominatorin Iga Swiatek hat in allergrößter Not ihre Super-Serie verteidigt. Die Weltranglistenerste aus Polen wehrte in einem hochklassigen Duell gegen die furios aufspielende Naomi Osaka sogar einen Matchball ab, träumt aber weiter vom nächsten Coup. Daniel Altmaier, der unter dem Dach am vierten Turniertag als einziger deutscher Profi spielen konnte, verpasste eine Überraschung gegen Stefanos Tsitsipas.

"Das war ein brillantes Tennis-Match, ich war nicht immer da", sagte Swiatek: "Vielleicht wird sie eines Tages doch eine Sandplatz-Expertin." Die Japanerin Osaka, die erst im Frühjahr nach Babypause wieder auf die Tour zurückkehrte, feierte ihre großen Triumphe bislang in Melbourne und New York, verlangte Swiatek nun aber alles ab. Sie musste sich dann aber doch 6:7 (1:7), 6:1, 5:7 im Zweitrundenduell geschlagen geben. Swiatek hat 16 Siege in Paris in Folge eingefahren und die erste große Prüfung in diesem Jahr bestanden.

Die bislang größte Überraschung des Turniers lag lange in der Luft, Swiatek hat 2020, 2022 und 2023 in Paris die Trophäe gewonnen und greift jetzt weiter an. Für Altmaier ist das Turnier dagegen vorbei. Erst wurde der Kempener überrollt, dann lieferte er dem Favoriten Tsitsipas einen hochklassigen Schlagabtausch - am Ende aber reichte es nicht zu einem erneuten Coup auf der roten Asche. Der 25-Jährige unterlag dem Griechen 3:6, 2:6, 7:6 (7:2), 4:6. Das Publikum feierte ihn dennoch für seine starke Leistung in den Sätzen drei und vier.

"Das war ein ziemliches Gewitter", sagte Altmaier über die ersten beiden Sätze, "dann wurde es besser, spielerisch und taktisch." Nach einer Pause zum Kleiderwechsel sei das bis dahin so einseitige Match gegen den Weltranglistenneunten ein "offener Schlagabtausch" gewesen, "das haben die Leute auch gespürt." Unzufrieden war er trotz der Niederlage nun nicht. "Das war eine gute Lektion für mich", sagte der 83. der Weltrangliste, "eine gute Partie." Noch im Vorjahr hatte Altmaier in der zweiten Runde mit seinem Sieg gegen Jannik Sinner für eine große Überraschung gesorgt - diesmal reichte es nicht und er musste sich nach 2:43 Stunden geschlagen geben.

Auch Qualifikant Henri Squire aus Duisburg und Maximilian Marterer aus Nürnberg hielten sich bereit für ihre Matches gegen Felix Auger-Aliassime (Kanada/Nr. 21) und Zizou Bergs (Belgien). Weil es in Paris aber regnete, verzögerte sich der Beginn immer wieder, bis die Partien schließlich für den Tag abgesagt wurden.

Umso mehr richteten sich die Blicke auf die überdachten Hauptplätze. Auf dem Court Philippe Chatrier mühte sich Carlos Alcaraz vor dem Duell zwischen Osaka und Swiatek stärker als gedacht. Der Titelkandidat aus Spanien setzte sich mit 6:3, 6:4, 2:6, 6:2 gegen den frech aufspielenden Qualifikanten Jesper de Jong aus den Niederlanden durch.

Am Donnerstag sollen auch Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff ihre Zweitrundenmatches bestreiten - wenn es denn das Wetter zulässt. Zverev trifft auf den Belgier David Goffin, Struff auf den an Nummer 19 gesetzten Kasachen Alexander Bublik.