Olympia-Hoffnung stirbt nach tragischem Unfall

Olympia-Hoffnung stirbt nach tragischem Unfall
Olympia-Hoffnung stirbt nach tragischem Unfall

In wenigen Wochen wollte sich Jackson James Rice seinen Lebenstraum erfüllen und Tonga bei den Olympischen Spielen 2024 vertreten. Nun ist der in den USA geborene Kitefoiler auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen. Rice starb im Alter von erst 18 Jahren bei einem Tauchunfall. Vater Darren Rice bestätigte den Tod seines Sohnes am Montag gegenüber der Zeitung Matangi Tonga.

J.J. Rice verstarb am Samstag in Faleloa auf der Insel Ha‘apai im Tonga-Archipel. Dort soll er beim Freitauchen von einem Boot mutmaßlicher Weise einen „Flachwasser-Blackout“ erlitten haben. Dabei handelt es sich um das Auftreten einer Bewusstlosigkeit, die sich beim Aufstieg aus großen Tiefen meist kurz vor dem Erreichen der Wasseroberfläche, ereignet.

Hervorgerufen wird diese durch eine Hypoxie (verminderter Sauerstoffgehalt im Blut bzw. Sauerstoffmangel). Die Leiche des Verunglückten wurde gegen 12:15 Uhr von anderen Tauchern auf dem Meeresboden unter dem Boot gefunden. Jegliche Wiederbelebungs-Versuche scheiterten.

Tragischer Tod schockt Surf-Szene vor olympischer Premiere

Rice wurde in den Vereinigten Staaten als Sohn britischer Eltern geboren, zog aber mit seinen Eltern und jüngeren Schwestern nach Tonga, als er etwa 3 Jahre alt war. Im Laufe der Jahre entdeckte er seine Liebe zum Kitefoilen. Die Disziplin ist verwandt mit dem Kite-Boarding, jedoch ist unter dem Board ein Hydrofoil, also eine schwertförmige Tragefläche angebracht, die schon bei geringen Windstärken und Geschwindigkeiten einen Schwebezustand über der Wasserfläche ermöglicht.

Rice sicherte sich bei der Veranstaltung „Sail Sydney“ im Dezember mit Rang acht sein Olympia-Ticket und war zuletzt bei der „2024 Formula Kite World Championships“ in Hyères in Südfrankreich am Start. Kitefoilen feiert in diesem Sommer Olympia-Premiere. Die Wettbewerbe werden in Tahiti, rund 15.000 Kilometer von Paris entfernt, ausgetragen. Rice sollte der erste Tongaer werden, der das polynesisches Königreich im Südpazifik als Kaukasier (Hellhäutiger) bei Olympia vertritt.

Familie in Trauer: Rice-Vater erinnert an Heldentaten seines Sohnes

Die viel zu früh verstorbene Olympia-Hoffnung seines Heimatlandes hinterlässt trauernde Angehörige. „Ich war mit dem erstaunlichsten Bruder der ganzen Welt gesegnet und es schmerzt mich, sagen zu müssen, dass er gestorben ist“, schrieb Rices Schwester Lily in einem Facebook-Post.

„Er war ein fantastischer Kitefoiler und er hätte es zu den Olympischen Spielen geschafft und wäre mit einer großen, glänzenden Medaille zurückgekommen. Er hat so viele tolle Freunde auf der ganzen Welt gefunden“, trauert sie um den Tod ihres Bruders.

Rice genoss das entspannte Leben in Tonga und sprach in Interviews häufig über seine Liebe zum Meer und den Menschen. Dabei kümmerte er sich stets um das Wohlergehen anderer und hinterließ trotz seiner kurzen Lebenszeitspanne große Fußabdrücke.

Sein Vater erinnerte gegenüber der Zeitung Matangi Tonga, wie sein Sohn im Alter von 15 Jahren sein Leben riskierte, als eine Fähre mit 18 Menschen an Bord in schwerer See kenterte. Ein anderes Mal schwamm er hinaus, um zwei Mädchen zu retten, die von einer Sandbank mitgerissen worden waren, und zog sie in Sicherheit.

Nach seinem tragischen Tod gehörte auch Pita Taufatofua, Fahnenträger von Tonga bei den Olympischen Spielen 2016, zu jenen, die Rice Tribut zollten. „Er hatte großen Respekt vor dem Meer und vor allen Menschen auf unserer kleinen Motu. J.J. verließ diese Welt und tat genau das, was er liebte, an einem Ort, den er liebte - den Ozean, schrieb Taufatofua, der damals die Fahne oben ohne und eingeölt ins Olympiastadion trug, auf Facebook.