Rangnick genießt und warnt: "Sind noch nicht durch"

Will mit Österreich in die K.o.-Runde: Ralf Rangnick (IMAGO/GEPA pictures/ Johannes Friedl)
Will mit Österreich in die K.o.-Runde: Ralf Rangnick (IMAGO/GEPA pictures/ Johannes Friedl)

Als Österreichs feierwütige Fans in der Abendsonne am Berliner Olympiastadion "Oh, wie ist das schön" anstimmten, genoss Ralf Rangnick seinen süß schmeckenden EM-Premierensieg sogar ein wenig. Aber der Teamchef bremste die aufkeimende Euphorie auch sofort. "Rechnerisch sind wir noch nicht durch. Es sieht gut aus, aber einen Punkt wirst du schon noch brauchen", sagte der Deutsche nach dem 3:1 (1:1)-Sieg gegen Polen in Berlin.

Nach der 0:1-Niederlage gegen Frankreich zum Auftakt und dem Erfolg gegen die nun ausgeschiedenen Polen hat Österreich mit drei Punkten in der Gruppe D alle Chancen auf das Achtelfinale. Nachdem sich die Franzosen und die Niederlande am Freitagabend 0:0 trennten und somit beide auf vier Zähler kommen, ist für das Rangnick-Team auch der Gruppensieg drin. Am Dienstag (18.00 Uhr) geht es zum Abschluss der Vorrunde erneut in Berlin gegen die Elftal.

In der österreichischen Heimat sorgte die Aussicht auf das zweite Achtelfinal-Ticket nach 2021 für Jubelstürme. "Team schießt uns ins EURO-Glück", titelte die Tageszeitung Österreich und fügte an: "Unsere Team-Helden sind mit dem 3:1-Sieg gegen Polen eindrucksvoll in der EURO angekommen." Der frühere Nationalspieler Herbert Prohaska schrieb in seiner Kolumne für die Krone: "Ich fordere eine Baumgartner-Statue vor dem Happel-Stadion – und daneben gleich eine zweite für Marko Arnautovic, der uns mit dem Elfmeter zum 3:1 erlöste."

Der angesprochene Christoph Baumgartner von RB Leipzig, Torschütze zum wichtigen 2:1 gegen die Polen und Man of the Match, schien sich derweil sogar mit dem Status des Geheimfavoriten anzufreunden, der Österreich schon vor dem Turnier zugesprochen worden war. "Wir haben die Deutschen geschlagen (im Testspiel im November/d. Red.), gute Nationen geschlagen. Wir haben einen Riesenlauf gehabt. Da ist es so, dass in großen Sphären gedacht wird. Wir wissen, dass wir gegen Frankreich nicht auf dem Top-Niveau waren. Wenn wir das sind, können wir viele Nationen schlagen."