Reschke: Leverkusen-Dominanz "überzogene Erwartungshaltung"

Reschke war 35 Jahre lang für Leverkusen tätig
Reschke war 35 Jahre lang für Leverkusen tätig

Der langjährige Bundesliga-Funktionär Michael Reschke glaubt trotz der Fabelsaison seines Ex-Klubs Bayer Leverkusen noch nicht an eine Dominanz des Doublesiegers in den nächsten Jahren. "Die Vorstellung einer Ära, in der man laufend Deutscher Meister wird, ist eine überzogene Erwartungshaltung", sagte Reschke im Interview mit ran. Dennoch werde der Meister und Pokalsieger sich "in den nächsten drei, vier Jahren für die Champions League qualifizieren und auch ein gewichtiges Wort im Kampf um die Meisterschaft mitsprechen", prophezeite er.

Reschke war von 1979 bis 2014 in Leverkusen tätig, zunächst als Jugendtrainer, ab 1998 als Nachwuchsleiter und später als Manager (2004 bis 2014). Anschließend arbeitete er auch für Rekordmeister Bayern München, den VfB Stuttgart und Schalke 04.

Trotz seiner langen Zeit bei Bayer sieht er sich nicht am derzeitigen Erfolg beteiligt. Er sei zwar "entscheidend dafür verantwortlich" gewesen, "dass wir im Scouting Strukturen, Bewertungsmaßstäbe und Abläufe geschaffen haben, die sehr gut waren und sind", sagte er, "aber ich habe keinen sichtbaren Anteil an der diesjährigen Erfolgsbilanz". Eine "sehr emotionale Bindung zum Klub" gab er dennoch zu.

Zukünftige Abgänge von Trainer Xabi Alonso oder Mittelfeld-Star Florian Wirtz werde der Verein laut Reschke wegstecken müssen, das sei "Business as Usual": "Und der Verein wird auch stark bleiben, wenn Xabi Alonso irgendwann einmal zu Real Madrid oder zu einem anderen europäischen Spitzenklub wechseln wird."

Auch Spieler wie Wirtz seien zwar "unmöglich gleichwertig zu ersetzen", aber: "Selbst sein Abgang, der irgendwann ansteht, wird den Verein nicht erschüttern."