Die Tuchel-Bilanz des Grauens

Mit dem klaren Auftrag, den kriselnden FC Bayern wieder in ruhiges Fahrwasser zu lenken, heuerte Thomas Tuchel Ende März in München an. Doch der gewünschte Effekt ist auch knapp fünf Monate nach seinem Amtsantritt nicht eingetreten.

Im Gegenteil: die herbe 0:3-Pleite des deutschen Rekordmeisters im Supercup gegen RB Leipzig brachte Tuchel in Erklärungsnot. Von einer sportlichen Weiterentwicklung fehlte jede Spur, seine ratlosen Aussagen nach dem Schlusspfiff gaben einen überraschend offenen Einblick in seine Gedankenwelt.

Von den 13 Pflichtspielen als Bayern-Coach hat Tuchel lediglich sechs gewonnen. Dem gegenüber stehen fünf Niederlagen sowie zwei Unentschieden - eine verheerende Bilanz, zumindest in Relation zu den eigenen Ansprüchen. Mit einem Punkteschnitt von gerade einmal 1,54 liegt der 49-Jährige auch weit hinter Vorgänger Julian Nagelsmann (2,31) zurück.

Tuchel-Bilanz bei Bayern schlechter als beim BVB

Zum Vergleich: Eine noch schlechtere Punkteausbeute als Tuchel hatte bei den Bayern zuletzt Sören Lerby (1,18), der im März 1992 nach rund fünf Monaten entlassen wurde.

Und auch an die Werte seiner vorherigen Stationen kommt der gebürtige Krumbacher längst nicht heran.

Beim FC Chelsea (2,08 Punkte in 100 Spielen), Paris Saint-Germain (2,35 Punkte in 127 Spielen) und Borussia Dortmund (2,12 Punkte in 107 Spielen) tütete Tuchel im Schnitt mehr Zähler ein. Selbst bei seiner Bundesliga-Station in Mainz (1,43 Punkte in 183 Spielen) rangierte er in einem ähnlichen Bereich wie zu seiner aktuellen Bayern-Zeit.