Walijewa nicht persönlich vor Ort

Walijewa nicht persönlich vor Ort
Walijewa nicht persönlich vor Ort

Die bei Olympia in Peking Anfang 2022 in den Mittelpunkt einer Doping-Affäre geratene russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa wird zur Anhörung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS nicht persönlich erscheinen. Die mittlerweile 17-Jährige werde per Video zugeschaltet, teilte der CAS am Freitag mit. Die Anhörung findet vom 26. bis 29. September in Lausanne statt.

Involviert bei dem Schiedsverfahren sind die Russische Anti-Doping-Agentur (RUSADA), die Internationale Eislauf-Union (ISU), die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und Walijewa, die mit einem in Peking bekannt gewordenen positiven Dopingtest für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Im Anschluss an die nicht-öffentliche Anhörung werde das CAS-Gremium beraten und den Schiedsspruch mit seiner Entscheidung vorbereiten. "Wann die endgültige Entscheidung verkündet wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden", machte der Gerichtshof allerdings deutlich.

Die Entscheidung des CAS ist endgültig und bindend - mit Ausnahme des Rechts der Parteien, aus verfahrensrechtlichen Gründen innerhalb von 30 Tagen Beschwerde beim Schweizerischen Bundesgericht einzulegen.

Während der Peking-Spiele war eine Urinprobe von Walijewa, durchgeführt bei den russischen Meisterschaften im Dezember 2021, positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden. Da das Ergebnis aber erst nach der olympischen Entscheidung im Teamwettbewerb abschließend ausgewertet war, wurden die Medaillen in dieser Disziplin bis heute nicht vergeben. Die russische Mannschaft hatte den Sieg davongetragen.

Weil die damals 15-Jährige als besonders schutzbedürftig galt, durfte sie wenige Tage darauf trotz der positiven A-Probe im Einzel starten. Nach Platz eins im Kurzprogramm fiel sie in der Kür auf Rang vier zurück.

Im vergangenen Januar verzichtete die RUSADA darauf, eine Sperre gegen Walijewa zu verhängen. WADA und ISU forderten darauf eine Aberkennung aller Ergebnisse Walijewas ab dem 25. Dezember 2021, dem Tag der Entnahme des positiven Dopingtests, und zogen vor den CAS. Die WADA möchte zudem eine Sperre von vier Jahren erwirken, die ISU vertraut auf das „freie Ermessen“ des Sportgerichtshofs.