Tote Kollegen: Rätselhafter Fall in Nordrhein-Westfalen

Sie arbeiteten im selben Autohaus, wohnten aber in verschiedenen Stadtteilen – und wurden am Freitagmorgen beide tot in ihren Wohnungen gefunden. Keiner kann sich einen Reim auf die mysteriösen Todesfälle in der nordrhein-westfälischen Stadt Haltern am See machen – und auch die Polizei tappt bisher im Dunkeln. Die Obduktion am Mittwoch könnte nun Licht in die Sache bringen.

Werner Schulte-Lünzum, Geschäftsstellenleiter des Autohauses Opel Borgmann in Haltern am See, wunderte sich am Freitagmorgen darüber, dass zwei seiner Leute fehlten. Die fehlenden Mitarbeiter, ein 20-Jähriger und ein 25-Jähriger, hatten sich nicht krank gemeldet. Kurz darauf erhielt Schulte-Lünzum einen schockierenden Anruf: Die Mutter des älteren Mitarbeiters hatte ihren Sohn tot im Sessel sitzend gefunden, wie die „Dorstener Zeitung“ berichtet.

Er machte sich anschließend auf den Weg zur Wohnung des jüngeren Mitarbeiters, den er telefonisch nicht erreichen konnte. Der Vermieter schloss, weil sich auf Zuruf niemand meldete, die Tür auf und fand den 20-Jährigen leblos in seinem Bett vor.

Schulte-Lünzum kann sich auf die beiden Todesfälle keinen Reim machen. „Ich habe keine Erklärung, was passiert sein könnte“, sagte er dem Nachrichtenportal „DerWesten“. „Ich kenne den einen schon seit Sandkastenzeiten, als er mit meinem Sohn spielte.“ Clemens Borgmann, Firmenchef des Autohauses, sagte der Dorstener Zeitung: „Die Kriminalpolizei hat am Freitag alles von oben bis unten in unserem Betrieb untersucht. Alle Kollegen wurden befragt.“ Es seien keine Zusammenhänge zu finden gewesen. Laut Schulte-Lünzum seien beide glücklich nach Hause gegangen, es habe auch in den Vortagen keine Anzeichen auf Besonderheiten gegeben.

Auch die Polizei tappt bisher im Dunkeln, geht aber davon aus, dass es sich nicht um Selbstmord oder Mord handelte. „Nach ersten Ermittlungen des Fachkommissariats Todesermittlungen gibt es keine Hinweise auf Suizid oder Fremdverschulden“, zitiert „DerWesten“ den Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber vom Polizeipräsidium Recklinghausen. Gesundheitliche Probleme könnten nicht ausgeschlossen werden. „Die Staatsanwaltschaft Essen hat die Ermittlungen aufgenommen.“ Dass beide im selben Betrieb beschäftigt waren, sei ein „in Anführungsstrichen kurioses, aber tragisches Ereignis“. 

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Ob es Zufall war, dass die beiden Männer in derselben Nacht starben? Die Polizei spricht von einer merkwürdigen Situation, zumal beide Männer fast zeitgleich starben. Wie die Mitarbeiter des Autohauses ihr Leben verloren haben, das soll am kommenden Mittwoch die Obduktion der beiden Leichname ergeben.