Trump enttarnt Seals-Einheit im Irak

US-Präsident Donald Trump besuchte am zweiten Weihnachtsfeiertag US-Truppen im Irak. (Bild: Getty Images)
US-Präsident Donald Trump besuchte am zweiten Weihnachtsfeiertag US-Truppen im Irak. (Bild: Getty Images)

Bei seinem überraschenden Besuch auf einem US-Militärstützpunkt im Irak traf Donald Trump auf Soldaten verschiedener Bereiche – darunter auch jene einer streng geheimen Spezialeinheit. Dennoch postete Trump ein Foto, auf dem die Gesichter der Mitglieder klar zu erkennen sind.

Donald Trump hat bei seinem kurzen Überraschungsbesuch auf einem US-Stützpunkt im Irak am Mittwoch möglicherweise unbeabsichtigt enthüllt, dass sich ein Team der Navy Seals im Irak befindet. Die Aktivitäten dieser Eliteeinheit des US-Militärs sind normalerweise ein streng gehütetes Geheimnis, aus Sicherheitsgründen werden keine Angaben über ihren Aufenthaltsort gemacht. Wenn Mitglieder der Navy Seals beispielsweise in Kampfzonen gefilmt werden, werden ihre Gesichter und andere Merkmale üblicherweise unkenntlich gemacht.

“Melania und ich hatten die Ehre, unsere unglaublichen Truppen auf der Al-Asad Air Base im Irak zu besuchen. GOTT SEGNE DIE USA!”

Nach dem Besuch auf dem Luftwaffenstützpunkts Al-Asad in der irakischen Provinz Al-Anbar teilte Donald Trump ein Video auf Twitter. In dem Clip ist unter anderem eine Szene zu sehen, in der Trump gemeinsam mit einer Navy-Seal-Einheit posiert. Die Soldaten tragen Uniformen, Helme und Nachtsichtbrillen – ihre Gesichter sind aber eindeutig erkennbar.

Zwar ist Donald Trump als Oberbefehlshaber des US-Militärs befugt, verschiedene geheime Informationen öffentlich zu machen. Allerdings halten US-Präsidenten den Standort ihrer Spezialeinheiten in der Regel unter Verschluss. Der Geheimdienstexperte Malcolm Nance, früher selbst bei der US Navy, kritisiert die Vorgangsweise Trumps scharf.

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Im US-Magazin “Newsweek” sagte Nance: “Die echten Namen, Gesichter und Identitäten des Personals, das sich an speziellen Operationen in Kampfzonen beteiligt, sind normalerweise geheim.” Für militärische Gegner und ausländische Regierungen können solche Informationen von Vorteil sein. Würde ein Mitglied einer US-Spezialeinheit gekidnappt werden, könnte man das für Propagandazwecke nutzen, so Nance.

Offiziell hat sich das Weiße Haus zu dem Zwischenfall noch nicht geäußert. In einem Bericht der Presseabteilung ist jedoch zu lesen, dass Trump ein Selfie mit einem Kapitänleutnant zuließ. Der Mann sei Geistlicher und habe den Präsidenten um ein gemeinsames Foto gebeten, er sei vom “Seal Team Five”. Worauf Trump entgegnet haben soll: “Hey, wenn das so ist, lass uns ein Foto machen.”

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