Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

Unser Ticker wird fortlaufend aktualisiert. Lesen Sie hier die wichtigsten Nachrichten im Überblick:

  • Ukraine vermeldet Durchbruch russischer Linien im Süden

  • Erneut Explosionen in Sewastopol - Russen sprechen von Flugabwehr

  • Ungarns Außenminister Szijjarto trifft russischen Amtskollegen Lawrow

  • Mit Fahne und Hymne: Russland setzt auf Rückkehr in Paris

  • Selenskyj bedankt sich vor Parlament für Kanadas Unterstützung

Die aktuelle News-Lage im Livestream:

+++ Ukraine vermeldet Durchbruch russischer Linien im Süden +++

Bei ihrer Gegenoffensive hat die ukrainische Armee nach Angaben ihres verantwortlichen Generals die russischen Verteidigungslinien im Süden des Landes durchbrochen. In der Nähe des Dorfes Werbowe in der Region Saporischschja "haben wir einen Durchbruch und wir rücken weiter vor", sagte Oleksandr Tarnawskiji. Zugleich erklärte die ukrainische Armee am Samstag, dass beim Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim am Vortag auch hochrangige russische Marineoffiziere getötet worden seien.

Alle Informationen zur Gegenoffensive lesen Sie hier.

+++ Erneut Explosionen in Sewastopol - Russen sprechen von Flugabwehr +++

Einen Tag nach dem erfolgreichen Angriff der Ukrainer auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte hat es auf der annektierten Halbinsel Krim erneut Explosionen gegeben. «Vorläufigen Informationen zufolge war in Sewastopol die Luftverteidigung im Einsatz», schrieb der russische Besatzungschef des Gebiets, Michail Raswoschajew, am Samstagvormittag auf Telegram. In einem Bezirk nördlich der Stadt, in der die Schwarzmeerflotte ihren Hauptstützpunkt hat, seien Raketentrümmer herabgefallen, fügte er hinzu. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.

Auf der annektierten Halbinsel Krim hat es erneut Explosionen gegeben. (Archivbild: Reuters)
Auf der annektierten Halbinsel Krim hat es erneut Explosionen gegeben. (Archivbild: Reuters)

In sozialen Netzwerken wurden Fotos von einer Rauchwolke am Himmel geteilt und darauf hingewiesen, dass es in dem betroffenen Bereich ein russisches Munitionslager geben soll. Auch am Freitag hatte die russische Seite zunächst nur von herabfallenden Raketentrümmern gesprochen - letztendlich jedoch stellte sich die ukrainische Attacke als weitaus erfolgreicher heraus: Die Geschosse beschädigten das wichtige und symbolträchtige russische Flottengebäude schwer.

Wie viele Militärangehörige bei dem Angriff am Freitag getötet oder verletzt wurden, ist weiter unklar. Die russische Seite nannte zunächst einen Toten, korrigierte diese Angaben aber später und sprach nur noch von einem Vermissten. Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, sagte später in einem Interview, es seien mindestens neun Russen getötet und 16 weitere verletzt worden, darunter auch Generäle.

+++ Ungarns Außenminister Szijjarto trifft russischen Amtskollegen Lawrow +++

Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto hat am Rande der UN-Generalversammlung seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow getroffen. «Es wäre gut, wenn dies auch andere westliche Politiker täten», zitierte ihn die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI am Freitagabend. Dann würde es mehr Hoffnung geben, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden könne, fügte er hinzu.

Szijjarto war der einzige Spitzenpolitiker eines EU-Landes, der am Rande der UN-Generalversammlung ein Treffen mit dem Chef der russischen Diplomatie hatte. Unter Ministerpräsident Viktor Orban pflegt Ungarn gute Beziehungen zu Moskau. Dies änderte sich auch nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar des Vorjahres nicht.

Budapest trägt die wegen des Krieges verhängten EU-Sanktionen gegen Russland nur halbherzig mit. In etlichen Fällen konnte die Union ihre Sanktionen wegen ungarischer Vetodrohungen gar nicht oder nur in verwässerter Form beschließen.

+++ Mit Fahne und Hymne: Russland setzt auf Rückkehr in Paris +++

Russland verfolgt weiter das Ziel, als Nation mit Fahne, Farben und Hymne bei den Sommerspielen 2024 aufzulaufen - trotz der jüngsten Ankündigungen zur Teilnahme unter neutralem Banner. „Wir hoffen, dass die Vernunft siegt, dass die olympische Idee siegt und wir in die olympische Familie zurückkehren“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Zuletzt hatte Stanislaw Posdnjakow, Präsident des Russischen Olympischen Komitees bekräftigt, dass Russland die Olympischen Spiele trotz der Sanktionen nicht boykottieren werde. Allen Athletinnen und Athleten sei freigestellt, ob sie als "Neutrale" an den Spielen teilnehmen, sagte der ROC-Chef.

Russland hofft auf eine Teilnahme bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris. (Bild: Reuters)
Russland hofft auf eine Teilnahme bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris. (Bild: Reuters)

Dafür gibt es derzeit allerdings noch keine Grundlage, auch wenn das Internationale Olympische Komitee den nach dem Einmarsch in die Ukraine verhängten Bann gegen Russland gelockert hat. Einige Weltverbände lassen Russen auf IOC-Empfehlung seit dem Frühjahr wieder als "neutrale" Athleten zu, das IOC will seine Entscheidung für die Spiele in Paris "zu gegebener Zeit" treffen.

Russland war als Nation schon vor dem Überfall auf die Ukraine aus der olympischen Familie ausgeschlossen gewesen, als Folge des Dopingskandals bei den Winterspielen 2014 in Sotschi. Dennoch nahmen 2018 in Pyeongchang, 2021 in Tokio und 2022 in Peking zahlreiche Russen unter neutralem Banner oder für das ROC an den Spielen teil.

+++ Selenskyj bedankt sich vor Parlament für Kanadas Unterstützung +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei seinem ersten Besuch in Kanada seit dem russischen Angriffskrieg auf sein Land für die kanadische Unterstützung bedankt. «Kanadas Unterstützung der Ukraine mit Waffen und Ausrüstung hat es uns ermöglicht, Tausende von Leben zu retten», sagte Selenskyj am Freitag bei einer Rede vor dem Parlament in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Er wurde mit großem Applaus und Jubel gefeiert.

Justin Trudeau (r) umarmt Wolodymyr Selenskyj. (Bild:: Chris Young/The Canadian Press/AP/dpa)
Justin Trudeau (r) umarmt Wolodymyr Selenskyj. (Bild:: Chris Young/The Canadian Press/AP/dpa)

«Die russische Aggression muss mit unserem Sieg enden», sagte Selenskyj, der von seiner Ehefrau Olena Selenska begleitet wurde. «So dass Russland nie wieder Genozid in die Ukraine bringen kann und es auch nie wieder versucht. Moskau muss ein für alle Mal verlieren.»

Zuvor war Selenskyj vom kanadischen Premierminister Justin Trudeau am Parlament empfangen worden. Danach gab es einen Austausch zwischen beiden, an dem auch kanadische Regierungsmitglieder teilnahmen. Nach seiner Rede im Parlament wollte Selenskyj nach Toronto weiterreisen und sich dort mit Wirtschaftsvertretern und Mitgliedern der ukrainischen Gemeinschaft in Kanada treffen.