Verdamp lang her - Köln in historischen Aufnahmen

In unserer Serie „Verdamp lang her“ zeigen wir Bilder aus dem alten Köln. Gehen Sie mit uns auf Zeitreise und klicken Sie sich durch Momentaufnahmen der Stadtgeschichte.

120.000 Besucher lockt das 4711-Haus in der Glockengasse jährlich an - und ist damit eine der meistbesuchten Touristenattraktionen in Köln. Auch in den 1960er Jahren, in denen das Foto unseres Lesers Jörg Leif vermutlich entstanden ist, genoss das Stammhaus des Kölnisch Wassers schon eine große Anziehungskraft. Selbst arabische Scheichs, Mitglieder von Königshäusern und Popstars standen schon ehrfurchtsvoll vor dem legendären Brunnen, aus dem seit Jahrzehnten Eau de Cologne sprudelt. Die Geschichte des urkölschen Produkts begann am 8. Oktober 1792, als ein Kartäusermönch dem jungen Kaufmann Wilhelm Mülhens nach dessen Vermählung das Rezept eines Heilwassers überreichte. Mülhens erkannte den Wert dieser Herstellungsanleitung offenbar sofort und begann mit dem Bau einer Manufaktur in der Glockengasse - das Gebäude bekam die Hausnummer 4711. Das 4711-Haus wie wir es heute kennen wurde 1964 nur unweit vom ursprünglichen Standort auf einem Trümmergrundstück errichtet - es hat die Hausnummer 4. Bis heute wird dort die Rezeptur für das Duftwasser angemischt. Die Abfüllung erfolgt beim Parfümhaus Mäurer & Wirtz in Stolberg, das 4711 und andere Kölner Traditionsmarken 2006 gekauft hat. Auch in Ehrenfeld steht übrigens ein 4711-Haus, weil dort von 1874 bis 1943 und von 1946 bis 1993 produziert wurde. (mit she) Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Der alte Römerturm an der Zeughausstraße. 19 Türme gehörten einst zur Stadtmauer des römischen Köln. Ein Überbleibsel – und das besterhaltene – ist noch heute an der Ecke Zeughausstraße/Magnusstraße zu sehen. Auf unserer Aufnahme blicken wir die Zeughausstraße entlang in Richtung Dom, im Vordergrund steht der Römerturm. Das Bild stammt aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe, aufgenommen wurde es im Frühjahr 1971. Der Römerturm bildete einst die nordwestliche Ecke der römischen Stadtmauer. Auffallend ist bis heute seine Verzierung: Verschiedene Steinarten wurden zu Mustern zusammengesetzt. Dem Klarissenkloster diente er Turm im Mittelalter als Abfallort. Heute ist er in Privatbesitz. Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Die überflutete Kölner Altstadt im Winter 1970. Köln ist die am meisten von Hochwasser betroffenen Großstadt Europas. Der höchste jemals gemessene Stand des Rheins am Pegel Köln wurde am Ende Februart 1784 mit 13,84 Metern gemessen. Beim letzten großen Hochwasser im Jahr 1995 stieg der Kölner Pegel bis auf 10,69 Meter. Davon war er auf unserem Bild noch rund einen Meter entfernt. Die Aufnahme aus den Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt das Hochwasser in der Altstadt im Februar 1970. Der Pegel erreichte damals einen Höchststand von 9,87 Metern. Die Rheinuferstraße war überflutet, die Altstadt stand unter Wasser. Die Fluten erreichten auch den alten Busbahnhof an der Ostseite des Kölner Doms. Die Schifffahrt auf dem Rhein war eingestellt. Nach dem Hochwasser von 1995 wird die Kölner Altstadt dank neuer Schutzmaßnahmen heute erst ab einem Pegel von 11,30 Metern überschwemmt. Dann würde das Wasser über die Hochwasserschuzwände treten „Wird aber bestimmt nicht vorkommen!“, schreibt die DLRG auf ihrer Internetseite. Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Der Kölner Rosenmontagszug in den 1970er Jahren. D’r Zoch kütt! Auf unserem Bild im März 1973. Die Aufnahme stammt aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe und zeigt, wie die Spitze des Rosenmontagszuges gerade den Neumarkt erreicht. Im Hintergrund ist der Eingang zur Schildergasse zu sehen. Ganz klein erkennt man die Schriftzüge von „Hertie“, „Kämpgen“ und „Stoffmüller“ an den Hausfassaden. „Fastelovend wie hä es un wor, zick 150 Johr“ war das Motto von Session und Rosenmontagszug 1973. Den traditionellen Anfang des Zochs bildeten damals wie auch heute noch die Blauen Funken. Diesen Platz hat das zweitälteste Traditionskorps in Köln einem Trick zu verdanken: Nach ihrer Gründung, so erklären es die Blauen Funken auf seiner Internetseite, wollten sie natürlich im Rosenmontagszug mitmarschieren. Die Roten Funken stellten sich aber quer und das Festkomitee schloss sich damals ihrer Meinung an: Es sollte nur eine Funkentruppe im Zoch vertreten sein. Die Blauen Funken wollten sich damit nicht abfinden und heckten einen Plan aus. Sie versammelten sich an einem Punkt des Zugweges und als der Rosenmontagszug um die Ecke bog, preschten sie aus ihrem Versteck hervor und setzten sich an die Spitze. Lesen Sie im nächsten Abschnitt: So sah Karneval in Köln vor mehr als 100 Jahren aus. D’r Zoch kütt – und zwar an Rosenmontag schon seit mehr als 190 Jahren. Damit ist der Kölner Rosenmontagszug der älteste und bis heute auch größte Zoch in ganz Deutschland. Seit 1823 gibt es ihn. Anfangs hieß er Maskenumzug oder auch Festzug und es gingen gut ein Dutzend Gruppen mit. Heute sind es mehr als 60. Unser Bild zeigt den Rosenmontagszug gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Fotograf Anthony Acker hat es aufgenommen, Leserin Ingeborg Langmaack stellte es für das „MeinKöln“-Projekt des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zur Verfügung. Selbst Karnevalshistoriker können es leider nicht genau datieren. Schon damals war der Karneval aber ein bedeutender Wirtschafts- und Tourismusfaktor. Anwohner vermieteten Fenster am Zugweg, viele Menschen reisten extra für den Umzug aus der Region nach Köln. Die Geschichte des Rosenmontagszugs weist einige Lücken auf. Im Ersten Weltkrieg wurde der Umzug verboten, während der Weltwirtschaftskrise konnte er nicht stattfinden, im Zweiten Weltkrieg und den Nachkriegsjahren fiel er aus. Zuletzt wurde der Rosenmontagszug wegen des Golfkrieges 1991 abgesagt. Auch der Zugweg war nicht immer gleich. Zuletzt wurde die Strecke 2013 geändert. Seitdem ziehen die Gruppen durch die Hahnepooz am Rudolfplatz und über den Hohenzollernring. Im Jahr 2002 überschattete der Tod eines Wagenengels den Rosenmontagszug. Eine junge Frau war von einem Festwagen überrollt worden. An der Stelle des Unfalls, am Gebäude der Artothek in der Altstadt, ist zum Gedenken eine Plakette angebracht. Die gezeigte Aufnahme ist im Kalender „Mein Köln 2016“ zusehen. Er kostet 14,99 Euro und ist online oder telefonisch unter derNummer 0221/56799303 zu beziehen. Außerdem ist er erhältlich im Servicecenter im DuMont Carré, Breite Str.72. Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Der Verkehr im Köln der 1960er Jahre. Ein VW-Bulli, eine Ente, ein Ford-Mustang und ein cremefarbener Achtachser mit „am liebsten Kölsch“-Schriftzug – der Verkehr in Köln in den 1960er Jahren. Unser Bild aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt die Deutzer Brücke. Aufgenommen wurde es im Sommer 1969. Damals gab es noch die Linie 19. Sie fuhr von Longerich über Nippes, die Innenstadt und Kalk zum Königsforst. Auf der Deutzer Brücke teilten sich Autos und Straßenbahnen noch eine Spur. Erst Ende der 1970er Jahre wurde die Brücke erweitert und die Straßenbahnen bekamen in der Mitte ihre eigene Trasse. Im Hintergrund sind auf unserer Aufnahme die Türme von St. Mariä Himmelfahrt, dem Kölner Dom und Groß St. Martin (v.r.n.l.) zu sehen. Bei genauem Hinsehen erblickt man links auch die Spitze des eingerüsteten Rathausturms. Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Der alte Kölner „Nüümaat“ aus der Luft. Der Kölner „Nüümaat“, der Neumarkt, ist einer der größten Plätze in Köln. Früher wurden dort bei Markttagen Pferde, Hühner und andere Tiere verkauft. Dazu gab es auf dem Platz damals eine Pferdetränke, eine Wasserpumpe und eine Windmühle. Aber auch Hinrichtungen fanden auf dem Neumarkt statt. Unsere Luftaufnahme zeigt den Platz im Jahr 1900. Unten links ist das Bürgerhospital mit St. Cäcilien zu sehen. Am oberen Bildrand erkennt man die Kirche St. Aposteln. Zu dieser Zeit - Köln war bedeutende Festungs- und Garnisonsstadt - war der Neumarkt oft Schauplatz von Militärparaden und Manövern. Ins Haus Nummer 33 am Neumarkt zog im Jahr 1928 eine kölsche Berühmtheit: Bis zu seinem Tod lebte dort Sänger Willi Ostermann mit seiner Frau. Eine Gedenktafel am Haus erinnert heute noch daran. Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Als die Zoobrücke noch eine Baustelle war. Sie ist die verkehrsreichste aller Kölner Brücken - mit einem hervorragenden Blick auf den Dom: Seit mehr als 40 Jahren verbindet die Zoobrücke die linke Rheinseite an der Inneren Kanalstraße mit dem Rheinpark und der Messe in Köln-Deutz. 1962 hatte der Stadtrat den Bau der Brücke beschlossen und einen Architektenwettbewerb ausgelobt. Noch im gleichen Jahr begannen die Bauarbeiten. 34 Millionen DM kostete der Brückenbau. Unsere Aufnahme hat Leser Jörg Leif eingesendet. Sie zeigt die noch unfertige Zoobrücke, vermutlich im Winter 1964. Damals war das Schlussstück noch nicht einsetzt. Das geschah erst 1965. Im November 1966 wurde die Zoobrücke dann offiziell eingeweiht. Heute überqueren über sie täglich mehr als 125.000 Fahrzeuge den Rhein. Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Stilvolles Warten an den neuen U-Bahn-Haltestellen der 60er-Jahre. Warten auf die U-Bahn - an der Haltestelle Dom-Hauptbahnhof, eine der ersten unterirdischen Bahnhaltestelle Kölns. Im Herbst 1968 wurde sie eröffnet und der erste Bauabschnitt der neuen Kölner Stadtbahn in Betrieb genommen. Unser Bild aus dem Archiv der Kölner Verkehrsbetriebe entstand nur ein paar Jahre später. Die Linie 5 verkehrte Mitte der 1970er Jahre von Ossendorf über Neuehrenfeld und den Friesenplatz zum Dom. Von dort ging es über den Ebertplatz zum Reichenspergerplatz. Auch die Linien 9 und 11 hielten in dieser Zeit noch am Dom. Ebenso die Linie 12, ...Den ganzen Artikel lesen Sie hier.