Walross auf Spitzbergen an Vogelgrippe gestorben

Ein auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen tot aufgefundenes Walross ist laut einem Forscher an der Vogelgrippe gestorben. "Es ist das erste Mal, das die Vogelgrippe bei einem Walross festgestellt wurde", sagte Wissenschaftler Christian Lydersen. (Jonathan NACKSTRAND)
Ein auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen tot aufgefundenes Walross ist laut einem Forscher an der Vogelgrippe gestorben. "Es ist das erste Mal, das die Vogelgrippe bei einem Walross festgestellt wurde", sagte Wissenschaftler Christian Lydersen. (Jonathan NACKSTRAND)

Ein auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen tot aufgefundenes Walross ist nach Angaben eines Forschers an der Vogelgrippe gestorben. "Es ist das erste Mal, dass die Vogelgrippe bei einem Walross festgestellt wurde", sagte der Wissenschaftler Christian Lydersen vom Norwegischen Polarinstitut am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Eine Untersuchung einer Probe von dem auf der Insel Hopen gefundenen Tier in einem deutschen Labor habe einen Vogelgrippe-Befund ergeben.

Um festzustellen, ob es sich um den Erreger H5N1 oder H5N8 gehandelt habe, sei die Probe allerdings zu klein gewesen, sagte Lydersen weiter.

Auf Spitzbergen, das etwa auf halber Strecke zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol liegt, waren im vergangenen Jahr sechs verendete Walrösser gefunden worden. Es sei "nicht unwahrscheinlich", dass einige von ihnen an Vogelgrippe erkrankt seien, sagte Lydersen.

Walrösser können bis zu zwei Tonnen schwer werden und fressen hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte. Gelegentlich nehmen sie aber auch Seevögel zu sich.

Es sei wichtig, die Entwicklung zu beobachten, da sich Walrösser in den Sommermonaten, wenn das Packeis schmilzt, zu Gruppen zusammenschlössen, sagte Lydersen. Auch gebe es ein Ansteckungsrisiko für Eisbären, sollten sie vom Kadaver eines infizierten Walrosses fressen.

Die Vogelgrippe hatte sich seit 2020 vor allem bei Nutztieren stark ausgebreitet. Nach Angaben von US-Behörden ist auch bereits ein Eisbär in Alaska an einer Infektion gestorben. In Südamerika kamen nach Angaben von Antarktis-Forschern bereits tausende Meeressäuger durch Vogelgrippe-Erreger ums Leben.

oer/mid