Warmer Oktober in Frankreich: "Das ist nicht normal"

In manchen Teilen Frankreichs herrscht zurzeit schönes Sommerwetter, und das mitten im Oktober. Menschen liegen am Strand, baden, spielen Volleyball. Bilder, die man zu dieser Jahreszeit im Südwesten Frankreichs normalerweise nicht sehen würde.

Und vorerst bleibt es auch so warm. Für die nächsten Tage sind über 30 Grad vorhergesagt.

Die Menschen freut es zwar, denn das heißt für sie weniger heizen - ein schöner Nebeneffekt bei den hohen Energiepreisen. Trotzdem spüren sie, dass irgendetwas nicht stimmt.

Der Planet ist in Gefahr

"Das ist nicht normal“, sagt ein älterer Herr, der am Strand Boule mit seinen Freunden spielt. „Zu dieser Jahreszeit sollten wir eigentlich Frost haben. Die Vögel fliegen gerade nicht in den Süden. Wir verstehen es nicht. Was geht hier vor? Der Planet ist in Gefahr".

Auch in Toulouse ist man alarmiert. Denn dort sind manche Flussabschnitte der Garonne immer noch trocken, wo sie jetzt eigentlich mit Wasser bedeckt sein sollen.

Wasserstand der Garonne zu niedrig

"Es ist beeindruckend, dass wir in diesem Jahr am zehnten Juli, zehnten August, zehnten September und nun am zehnten Oktober hier laufen konnten. Wir haben also vier Monate in denen das Wasser der Garonne sehr niedrig ist", sagt Jean-Michel Fabre von der Wasserwirtschaftsverwaltung der Garonne-Region.

Ebenfalls in Bordeaux genießen viele das angenehme Oktober-Wetter, aber etwas besorgt sind sie trotzdem.

"Man sollte nicht alles auf die Erderwärung zurückführen"

"Es ist beunruhigend, aber ich denke nicht, dass man immer alles auf die Erderwärmung zurückführen sollte“, kommentiert Maika, eine 23-jährige Studentin. Man habe in diesem Sommer viel Trockenheit erlebt, was wirklich beunruhigend gewesen sei. „Wir werden in den nächsten Jahren sehen, ob es vielleicht eines Tages am 25. Dezember so warm sein würde. Dann wäre das wirklich beunruhigend."

Ursache der verhältnismäßig hohen Temperaturen ist ein warmer Wind, der zur Zeit von Nordwestafrika über Westeuropa bis hin nach Großbritannien zieht.