Weltklimakonferenz im Zeichen von Krieg und Energiekrise

Auch wenn sie gute Miene zum dramatischen Spiel machen – die Klimakrise spitzt sich zu. Sharm-el-Sheikh – sonst Touristenzentrum in Ägypten – ist diesmal Schauplatz der Weltklimakonferenz, Ausgabe 27. Zur schwierigen Ausgangslage kommt der Ukraine-Krieg und die dadurch ausgelöste Energiekrise hinzu.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres mahnt zum Handeln – was soll er auch anderes tun…: „Wir können nicht akzeptieren, dass unsere Aufmerksamkeit nicht auf den Klimawandel gerichtet ist. Natürlich müssen wir zusammenarbeiten, um die Friedensbemühungen zu unterstützen und das unermessliche Leid zu beenden. Aber der Klimawandel hat eine andere Zeitachse und ein anderes Ausmaß. Er ist ein bestimmendes Thema unserer Zeit. Er ist die zentrale Herausforderung unseres Jahrhunderts. Es ist inakzeptabel, unverschämt und selbstzerstörerisch, ihn auf die lange Bank zu schieben. In der Tat sind viele der heutigen Konflikte mit dem wachsenden Klimachaos verbunden. Der Krieg in der Ukraine hat die tiefgreifenden Risiken unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aufgezeigt“.

Er wird nicht kommen – Xi Jinping. und das obwohl China als das Land mit der größten Umweltverschmutzung gilt. US-Präsident Joe Biden will immerhin nach Ägypten reisen, allerdings erst nach den Zwischen Wahlen in den Vereinigten Staaten. Die USA sind ein weiteres Hauptverschmutzerland unseres Planeten.

Im Mittelpunkt des zweiwöchigen Gipfels steht die Umsetzung der bereits 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele. Auch der deutsche Bundeskanzler Scholz wird sich vor dem Plenum rechtfertigen müssen. Deutschland hinkt den eigenen Ansprüchen nämlich derzeit deutlich hinterher.