Zehn Jahre nach Anschlag: Jüdisches Museum Brüssel erinnert an Todesopfer

Das Jüdische Museum in Brüssel hat an den Anschlag mit vier Todesopfern vor zehn Jahren erinnert. (LOU BENOIST)
Das Jüdische Museum in Brüssel hat an den Anschlag mit vier Todesopfern vor zehn Jahren erinnert. (LOU BENOIST)

Das Jüdische Museum in Brüssel hat an den Anschlag mit vier Todesopfern vor zehn Jahren erinnert. "Die Islamisten wollten nicht nur ein jüdisches Museum treffen, sie hatten es auf einen Ort der Kultur und Zivilisation abgesehen", sagte Museumspräsident Philippe Blondin der Nachrichtenagentur AFP anlässlich der Gedenkfeier am Freitag. Der Anschlag sei deshalb nicht in erster Linie antisemitisch motiviert gewesen.

Ein französischer Islamist hatte am 24. Mai 2014 in dem Museum in der Brüsseler Innenstadt vier Menschen erschossen: ein israelisches Touristenpaar sowie zwei Museumsmitarbeiter.

"Wir feiern heute die Widerstandskraft, die Solidarität und die Liebe", sagte Alexia Strens, die Schwester des getöteten Alexandre Strens, bei der Gedenkfeier nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga. An der Feier nahmen neben Angehörigen der Opfer auch der belgische Großrabbiner Albert Guigui und Vertreter der belgischen Regierung sowie der Stadt Brüssel teil.

Das Museum stellte zu diesem Anlass Solidaritätsschreiben aus der Zeit nach dem Anschlag aus - "nicht nur aus der jüdischen Gemeinschaft, sondern aus der gesamten belgischen Bevölkerung", sagte Blondin.

Das Museum hat seine Bildungsarbeit nach dem Attentat noch ausgebaut, wie der Präsident weiter sagte: "Jeden Monat empfangen wir rund tausend Schüler und führen einen offenen Dialog mit ihnen. Sie stellen Fragen, die sie umtreiben, und dabei geht es natürlich auch um Israel." Auch Muslime seien in dem Museum weiterhin willkommen.

Der Attentäter hatte zuvor für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gekämpft. Er wurde 2019 in Belgien zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Ein Komplize, der ihm die Waffen geliefert hatte, erhielt 15 Jahre Haft. Das Museum hat seit dem Attentat die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

lob/lt