Folgenreiche Schulstunde: Lehrer stellt Amoklauf nach und wird suspendiert

Zu trocken, zu faktenorientiert, zu langweilig: Oft stehen Lehrer in der Kritik, den Unterrichtsstoff wenig motivierend an ihre Schülerinnen und Schüler zu vermitteln. Ein Lehrer im US-Bundesstaat Georgia hat es nun jedoch mit dem Einfallsreichtum übertrieben. Beim Versuch, Erstklässler über den Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule aufzuklären, spielte er den Schusswechsel mit der bloßen Hand nach - und wurde suspendiert.

Es kostete im Dezember 2012 insgesamt 28 Menschen das Leben: Sechs- und siebenjährigen Kindern etwas so Unfassbares wie das Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule zu erklären, ist eine große Herausforderung für Pädagogen. Ein Lehrer der Odyssey-Grundschule im Örtchen Newnan in Georgia spielte mit seinen Schülerinnen und Schülern den Amoklauf als Versteckspiel nach. Wie die "New York Daily News" berichtet, ging er dabei auf die Suche nach den Erstklässlern und zückte eine imaginäre Waffe, sobald er eins der Kinder fand. Mit den Fingern seiner Hand stellte er eine Pistole nach und drückte ab mit den Worten: "Du bist tot."

Ein makaberes Schauspiel mit Folgen. Mehrere Kinder klagten nach der bizarren Schulstunde über Alpträume, viele Eltern waren schlicht empört. Unter ihnen war auch Schulleiter Andy Geeter, dessen Tochter die betroffene Klasse besucht. "Die Informationen, die er den Kindern zugemutetet hat, waren nicht angemessen für ihr Alter. Das zeigt, dass man Sicherheitslektionen nicht einfach aus dem Ärmel schütteln kann. Man muss sich darauf vorbereiten", so Geeter gegenüber dem US-Sender Fox5 Atlanta.

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Und genau das soll nun an der Odyssey-Schule nachgeholt werden. Geeter suspendierte den Lehrer zwar laut Daily News“, schickte ihn aber auch zu einem professionellen psychologischen Training. Einen neuen Job muss sich der Lehrer, der seine eigenen Schüler im Spiel abschoss, also wohl nicht suchen. "Er hat eine schlechte Entscheidung getroffen", verteidigte ihn Geeter. Aber gleichzeitig sei er an der Schule immer beliebt gewesen und habe sich engagiert. "Er wäre auch der erste, der seine Schüler in einer Krise beschützen würde", so Geeter im Fernsehinterview mit Fox5.

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