Fliesenleger findet Goldschatz in Küche

Ein Fliesenleger in Hannover traute seinen Augen nicht: Bei Renovierungsarbeiten fand er in einer Küche einen Goldschatz unter dem alten PVC-Boden. 

 

Ein Handwerker hat bei der Renovierung einer Wohnung in Hannover Goldbarren, Münzen und Silberbesteck im Wert von mehr als 100 000 Euro gefunden. Der Fliesenlegermeister entdeckte den Schatz nach einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ) in der Küche. Das Wohnungsbauunternehmen habe den Fund sofort den Erben des gestorbenen Mieters der Wohnung gegeben, sagte Anke Ruhkopf von der Hausverwaltung der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. 

Gold und Geld: Funde in ungewöhnlichen Verstecken

Der Mann, der gemeinsam mit einem Kollegen den PVC-Belag entfernen und den Boden mit neuen Fliesen auslegen wollte, fand hinter einer Blende mehrere Plastiktüten. "Wir dachten, es handele sich um Abfall oder um Ersatzteile der Küche, die dort aufgehoben wurden", sagte er der Zeitung. Nach einem Blick in die Tüten konnte der 38-Jährige seinen Augen dann kaum trauen: Mehrere australische Dollarmünzen, unter anderem mit Konterfei von Queen Elizabeth, ein Goldbarren mit Degussa-Prägung, etwas Silberbesteck und ein paar Silbermünzen blinkten ihm entgegen. 

 Allein das Gold hat bei einem Kilopreis von 42 000 Euro einen Wert von mehr als 100 000 Euro. "So viel Gold und Silber habe ich noch nie in der Hand gehabt", sagte der Fliesenleger. 

 Der ehrliche Handwerker meldete den Fund sofort der Hausverwaltung. Nicht einen Moment habe er daran gedacht, die Wertgegenstände selbst zu behalten. "Das war wirklich ein vorbildliches Verhalten des Handwerkers", sagte der Geschäftsführer des Wohnungsbauunternehmens, Frank Eretge, der "HAZ". 

In den 120 Jahren, in denen das Familienunternehmen Wohnungen in Hannover baue und betreue, sei so ein Fall noch nie vorgekommen. Auch die Handwerkskammer Hannover bestätigt die Einzigartigkeit des Vorfalls: "Aus den letzten Jahren ist uns kein vergleichbarer Fund bekannt", sagte eine Sprecherin am Dienstag. 

Lesen Sie auch: In der Schublade vergessen - Kostbare Juwelen wieder aufgetaucht

Der hannoversche Goldschatz ist inzwischen bei den Erben des gestorbenen Mieters. Diese hätten sich daraufhin den Namen des Finders geben lassen. 

Ob der ehrliche Handwerker einen Finderlohn bekommt, ist bisher noch nicht bekannt - Anspruch darauf hätte er: Das Bürgerliche Gesetzbuch regelt, dass der Finder vom Empfangsberechtigten bei Werten bis zu 500 Euro fünf Prozent und bei Werten, die darüber liegen, immerhin noch drei Prozent als Belohnung fordern kann. 

dpa