Auch Adidas und Puma unter Druck - Neue Umsatzprognosen von Nike schockieren Anleger – Aktie bricht ein

Läuft gerade nicht für Nike: Aktie schmiert ab<span class="copyright">Boston Globe via Getty Images</span>
Läuft gerade nicht für Nike: Aktie schmiert abBoston Globe via Getty Images

Börsenkrise bei Nike: Aktienwert sinkt um 12 Prozent nach schwachen Umsatzprognosen.

Der US-Sportartikelhersteller Nike##chartIcon rechnet nicht mit einer baldigen Trendwende beim schwächelnden Umsatz. Im neuen Geschäftsjahr (bis Ende Mai) dürften die Erlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich zurückgehen, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss in einer Analystenkonferenz nach Vorlage der Jahreszahlen mit.

Im ersten Halbjahr werde der Umsatz im hohen einstelligen Prozentbereich und im ersten Geschäftsquartal um zehn Prozent sinken. Die Aktien brachen daraufhin ein.

Im nachbörslichen US-Handel sackten die Nike-Papiere um mehr als 12 Prozent ab. Damit würden sie ihre zuletzt maue Entwicklung im regulären Handel fortsetzen, seit einem Jahr hat der Sportartikelhersteller schon ein Sechstel an Börsenwert verloren. Am deutschen Aktienmarkt gerieten am Freitag die Konkurrenten Adidas##chartIcon und Puma##chartIcon unter Druck.

Neue Nike-Prognose noch schlechter als erwartet

Nike hatte schon Ende März vor einem schwachen Start ins neue Geschäftsjahr gewarnt. Damals peilte das Unternehmen aber zumindest fürs Gesamtjahr noch ein Umsatzplus an. Analysten hatten im Schnitt erwartet, dass die Erlöse immerhin um zwei Prozent steigen.

Die neue Prognose sei nun erheblich schlechter als gedacht, kommentierte RBC-Analyst Piral Dadhania. Das neue Geschäftsjahr werde wohl nur ein Übergangsjahr sein. Auch Brooke Roach von Goldman Sachs sprach von enttäuschenden Nachrichten.

Schon in den vorangegangenen Quartalen hatte Nike mit sinkendem Umsatz zu kämpfen. Für eine Fortsetzung dieser schlechten Entwicklung gebe es laut Finanzchef Matthew Friend zahlreiche Gründe: Nike passe sein Produktangebot an, speziell im ersten Geschäftshalbjahr seien weniger neue Produkte und damit auch weniger Werbe-Aktionen zu erwarten. Das Onlinegeschäft dürfte in der Folge langsamer wachsen.

Dazu käme eine höhere konjunkturelle Unsicherheit, vor allem mit Blick auf China. Das Konsumklima bereitet dem Unternehmen insbesondere in Europa, Afrika und dem Nahen Osten weiterhin Sorgen. Zudem rechnet Friend mit stärkerem Gegenwind durch ungünstige Wechselkurseffekte.

Umsatz runter, Gewinn rauf

Im vierten Geschäftsquartal war der Umsatz um knapp zwei Prozent auf 12,6 Milliarden US-Dollar (rund 11,8 Mrd Euro) gesunken. Ohne Währungseffekte hätten die Erlöse stagniert. Der Gewinn sprang im abgelaufenen Quartal dagegen um 45 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar nach oben. Nike hatte unter anderem in der Verwaltung Kosten gespart und musste weniger Steuern zahlen. Experten hatten beim Umsatz mehr und beim Gewinn weniger erwartet.

Nike hatte im abgelaufenen Quartal außerdem eine sieben Prozent höhere Dividende an seine Aktionäre ausgeschüttet und sein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt. Schon im Dezember hatte der Sportartikelhersteller ein Sparprogramm angekündigt, mit dem auch die schwächere Erlösentwicklung aufgefangen werden soll.