Antrag im Bundestag: Unionsfraktion will leichteren Abschuss von Wölfen

Die Zahl illegaler Wolfstötungen in Sachsen hat sich binnen eines Jahres verdoppelt. Im noch laufenden Beobachtungszeitraum wurden vier illegal getötete Tiere entdeckt, teilte das Landeskriminalamt mit. (RAYMOND ROIG)
Die Zahl illegaler Wolfstötungen in Sachsen hat sich binnen eines Jahres verdoppelt. Im noch laufenden Beobachtungszeitraum wurden vier illegal getötete Tiere entdeckt, teilte das Landeskriminalamt mit. (RAYMOND ROIG)

Die Unionsfraktion im Bundestag dringt mit einem Antrag auf einen leichteren Abschuss von Wölfen in Deutschland. "Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie dem Vorschlag der EU-Kommission zur Herabstufung des Schutzstatus in der Berner Konvention zustimmt", sagte die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, Anja Weisgerber (CSU), der "Augsburger Allgemeinen" vom Samstag. Der Wolf sei nicht vom Aussterben bedroht, "unsere Weidetierhaltung aber schon".

Der entsprechende Antrag geht kommende Woche ins Parlament. Er bezieht sich auf die Berner Konvention zum Schutz wildlebender Pflanzen und Tiere, die wiederum drei Anhänge enthält. Der Wolf ist in Anhang II gelistet und fällt damit unter die streng geschützten Tierarten. Sie dürfen nicht gefangen oder getötet werden. Für CDU und CSU gehört der Wolf aber in Anhang III, der die geschützten Tierarten enthält. Auf sie darf Jagd gemacht werden.

Die Bund-Länder-Regelung zum sogenannten Schnellabschuss geht der Union nicht weit genug. Diese sei "ein reines Placebo und lässt die Weidetierhalter im Regen stehen", sagte Weisgerber der Zeitung. "Es reicht nicht, sich nur auf Problemwölfe zu fokussieren, wenn der Schaden schon passiert ist." Sie forderte "ein Wolfsmanagement, das die Zahl der Wölfe durch gezielte Bejagung begrenzt".

Der Vorschlag zur Absenkung des Schutzstatus für Wölfe wird im Bundesumweltministerium geprüft. Es gebe dazu viele offene rechtliche und fachliche Fragen, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage der Zeitung.

ilo/ck