Bürgermeisterwahl in Florenz: Gebürtiger Deutscher unterliegt Kandidatin der Linken

Bei der Bürgermeisterwahl in Florenz hat sich die Kandidatin der Linken, Sara Funaro, gegen den vom rechten Lager unterstützten gebürtigen Deutschen Eike Schmidt durchgesetzt. Den offiziellen Ergebnissen zufolge kam die 48-jährige in der Stichwahl auf 60 Prozent der Stimmen. (Alberto PIZZOLI)
Bei der Bürgermeisterwahl in Florenz hat sich die Kandidatin der Linken, Sara Funaro, gegen den vom rechten Lager unterstützten gebürtigen Deutschen Eike Schmidt durchgesetzt. Den offiziellen Ergebnissen zufolge kam die 48-jährige in der Stichwahl auf 60 Prozent der Stimmen. (Alberto PIZZOLI)

Bei der Bürgermeisterwahl in Florenz hat sich die Kandidatin der Linken, Sara Funaro, gegen den vom rechten Lager unterstützten gebürtigen Deutschen Eike Schmidt durchgesetzt. Wie das italienische Innenministerium am Montag nach der Schließung der Wahllokale mitteilte, gewann die 48-jährige Funaro vom sozialdemokratischen Partito Democratico (PD) in der Stichwahl mehr als 60 Prozent der Stimmen. Auf Schmidt entfielen demnach weniger als 40 Prozent.

Damit ist Funaro die erste Frau an der Spitze der Regionalhauptstadt der Toskana. Ihren Wahlsieg widmete sie Medienberichten zufolge ihrem Großvater Piero Bargellini. Dieser war in den 1960er-Jahren selbst Bürgermeister von Florenz und wurde vor allem für die Rettung von Einwohnern und Kunstschätzen während einer katastrophalen Flut im November 1966 mit mehreren Toten verehrt.

Die Psychologin Funaro war seit 2014 Mitglied im Stadtrat des bisherigen Bürgermeisters Dario Nardella, wo sie für Sozialhilfe, Gesundheitsversorgung, Einwanderung und Bildung zuständig war.

Ihr Gegenkandidat in der Stichwahl, der im vergangenen Dezember eingebürgerte Schmidt, wurde unter anderem von der ultrarechten Partei Fratelli d'Italia von Regierungschefin Giorgia Meloni und deren Koalitionspartnern unterstützt. Der 56-Jährige war bis zum vergangenen Jahr Direktor des weltberühmten Kunstmuseums Uffizien in Florenz.

Florenz gilt als Hochburg des italienischen Mitte-Links-Lagers. Auch bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt im süditalienischen Bari konnte die Linke einen Sieg verbuchen. Dort kam ihr Kandidat Vito Leccese den offiziellen Ergebnissen zufolge auf etwas mehr als 70 Prozent der Stimmen. Auf seinen Gegenkandidaten Fabio Romito entfielen demnach 30 Prozent.

lt/ck