Baerbock warnt bei Besuch im Libanon vor "heißem Krieg"

Bundesaußenministerin Baerbock hat bei einem Besuchs im Libanon vor einem "heißen Krieg" gewarnt. "Mit jeder Rakete über die Blue Line zwischen Libanon und Israel wächst die Gefahr, dass eine Fehlkalkulation von einem Moment auf den anderen einen heißen Krieg auslöst", schrieb Baerbock im Onlinedienst X. (ANWAR AMRO)
Bundesaußenministerin Baerbock hat bei einem Besuchs im Libanon vor einem "heißen Krieg" gewarnt. "Mit jeder Rakete über die Blue Line zwischen Libanon und Israel wächst die Gefahr, dass eine Fehlkalkulation von einem Moment auf den anderen einen heißen Krieg auslöst", schrieb Baerbock im Onlinedienst X. (ANWAR AMRO)

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei ihrem Besuch im Libanon vor einem "heißen Krieg" zwischen Israel und der Hisbollah gewarnt. Mit jeder Rakete über der Grenzregion zwischen dem Libanon und Israel wachse die Gefahr, "dass eine Fehlkalkulation von einem Moment auf den anderen einen heißen Krieg auslöst", schrieb Baerbock im Onlinedienst X am Dienstag.

Alle Verantwortlichen müssten "äußerste Zurückhaltung walten lassen", forderte die Ministerin, nachdem sie in Beirut den libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati getroffen hatte. Auch ein Treffen mit dem geschäftsführenden Außenminister Abdullah Bou Habib war geplant.

"Die tiefe politische Krise und Blockade im Libanon muss endlich überwunden werden. Dafür ist eine handlungsfähige Regierung unverzichtbar", erklärte Baerbock weiter auf X. Deutschland sei bereit, den Libanon auf dem Weg zu Stabilisierung zu unterstützen. Angesichts der zahlreichen Geflüchteten im Land kündigte die Ministerin an, dass Deutschland nochmals 18 Millionen Euro für humanitäre Hilfe bereitstellen werde - "konkret für Essen, Unterkünfte und Ärzte".

Baerbock hatte am Montag ihre achte Nahost-Reise seit Beginn des Gazakrieges in Israel begonnen und bei einer Sicherheitskonferenz an der Reichman-Universität in der Stadt Herzlia einen Vortrag gehalten. Am Dienstag traf sie zunächst den neuen palästinensischen Regierungschef Mohammed Mustafa in Ramallah im Westjordanland, am Nachmittag reiste sie in den Libanon weiter.

Die vom Iran unterstützte und mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verbündete Schiiten-Miliz Hisbollah kontrolliert das Gebiet gleich hinter der Nordgrenze Israels. Auch die Hamas ist im Libanon präsent.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober kommt es im Grenzgebiet fast täglich zu Gefechten. Angesichts der Drohungen beider Seiten war in den vergangenen Tagen die Furcht vor einer Eskalation gewachsen. Israels Außenminister Israel Katz drohte der Hisbollah mit ihrer Zerstörung in einem "umfassenden Krieg".

kbh/ju