Bauer unter 450 Kilo schwerem Heuballen eingeklemmt: Rettung dank App

Ein Bauer wurde dank einer App gerettet: Michael Moss berichtet, dass die what3words-App die Sanitäter zu einem abgelegenen Ort auf dem Land geführt hat, wo sich ein Landwirt in Not befand.

Ein Heuballen begrub einen Landwirt unter sich (Symbolbild: Getty Images)
Ein Heuballen begrub einen Landwirt unter sich (Symbolbild: Getty Images)

Ein zweifacher Vater fand den unter einer halben Tonne Heu eingeklemmten Bauern. Mithilfe einer App auf seinem Handy navigierte er die Sanitäter zu dem abgelegenen Ort.

Michael Moss (39) saß gerade in seinem Garten beim Mittagessen, als er entfernt Hilfeschreie von den Feldern hinter seinem Haus in Worksop, Nottinghamshire, hörte: "Wo wir wohnen, ist es sehr ländlich, wenn man etwas Ungewöhnliches hört, zuckt man zusammen.“

„Ich hörte es dreimal und dachte, das ist definitiv kein gutes Geräusch. Ich musste herausfinden, was das für ein Geräusch war. Ich rannte in meinen Flip-Flops und mit meinem Sandwich in der Hand durch den Wald und hörte ‚Helft mir‘, als ich näher kam.“

Er fand einen stillstehenden Traktor und einen Landwirt in der Nähe, der unter einem 450 Kilo schweren Heuballen feststeckte. Der Landwirt namens Stephen litt unter unerträglichen Schmerzen und schrie: „Helft mir!“

Michael war nicht in der Lage den Heuballen selbst zu bewegen, also wählte er die englische Notrufnummer 999, konnte aber den Krankenwagen nicht zum genauen Ort führen, da dieser so abgelegen war.

Michael beschloss, die App what3words zu nutzen, die mithilfe von drei zufällig ausgewählten Wörtern als Code einen genauen Standort für Rettungsdienste lieferte.

App rettet Landwirt das Leben

Dafür wird der Globus in ein Raster von 3 m x 3 m großen Quadraten unterteilt, von denen jedes mit einer einzigartigen Kombination aus drei Wörtern versehen ist. Laut den Entwicklern der App wird die Technologie inzwischen zu 85 % von den britischen Notdiensten genutzt.

Indem er dem Notdienst die Wörter „dads“ (Väter), „scorched“ (verschmort) und „hairstyle“ (Frisur) nannte, konnten die Sanitäter seinen Aufenthaltsort in einem Radius von drei Metern genau bestimmen.

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Unterkörper des Landwirts sah aus wie "zerquetschter Frosch"

Der Unterkörper des Landwirts soll laut Michael wie ein „zerquetschter Frosch“ ausgesehen haben. Michael schaute hinten auf den Traktor und sah, dass „etwas von den Gabeln gefallen war, wo der Bauer gearbeitet hatte“.

Zum Glück hatte er der beherzte Helfer die App what3words auf seinem Handy – ein ehemaliger Chef von ihm, der beim Rettungsdienst arbeitete, hatte ihm dazu geraten.

Ein Krankenwagen konnte genau zum Unfallort geleitet werden – mit einer App (Symbolbild: Getty Images)
Ein Krankenwagen konnte genau zum Unfallort geleitet werden – mit einer App (Symbolbild: Getty Images)

Dank der App konnten die Sanitäter innerhalb von 15 Minuten nach dem Notruf am Einsatzort sein. Sie gaben Stephen Schmerzmittel und ein Beruhigungsmittel, damit sie ihn in das nächstgelegene, eine Stunde entfernte Krankenhaus bringen konnten.

Michael rief auch Stephens Mitarbeiter, die ebenfalls am Tatort eintrafen, um die schweren Ballen zu bewegen. Ein weiterer Heuballen war über dem Landwirt ins Rutschen geraten und drohte, auf seinen Kopf zu fallen.

"Man konnte die Erleichterung hören"

„Man konnte die Erleichterung hören, als wir den Heuballen wegbrachten und er versuchte, sich zu bewegen. Von diesem Moment an wurden wir beste Freunde“, fügte Michael hinzu. 

Stephen erlitt schwere Verletzungen am Becken und Oberschenkel, aber Michael glaubt, dass es viel schlimmer hätte sein können, wenn er nicht rechtzeitig gekommen wäre: „Diese drei Minuten, die ich mit what3words hatte, haben den Unterschied gemacht. Es kann jemandem das Leben retten“, sagte Michael.

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Er fragte, wie er den Ort, der sich inmitten einer Reihe von Feldern befindet, den Notrufmitarbeitern sonst hätte beschreiben sollen: „Das Telefonsignal ist ein Problem. Es ist dort nicht besonders gut. What3words gibt einem etwas, das man offline nutzen kann, indem man drei Wörter verwendet, um Leben zu retten.“

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