Neue Pläne - Trump will Ukraine unter Druck setzen: Kein Frieden, keine Militärhilfe

Archiv: Wladimir Putin (r.) und Donald Trump bei einem Treffen während des G20-Gipfels in Osaka, Japan am 28.06.2019<span class="copyright">Getty Images / Mikhail Svetlov / Kontributor</span>
Archiv: Wladimir Putin (r.) und Donald Trump bei einem Treffen während des G20-Gipfels in Osaka, Japan am 28.06.2019Getty Images / Mikhail Svetlov / Kontributor

Ex-US-Präsident Trump erwägt eine neue Strategie für den Ukraine-Konflikt. Lehnt Kiew Friedensgespräche ab, würden die USA im Gegenzug die Waffenlieferungen einstellen. Moskau soll mit Versprechungen in Gespräche gelockt werden.

Zwei wichtige Berater des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump haben einen Plan vorgestellt, wonach die Ukraine nur dann weitere US-Waffen erhält, wenn sie Friedensverhandlungen mit Russland aufnimmt. Dies setzt voraus, dass Trump die US-Präsidentschaftswahl im November gewinnt.

Gleichzeitig würde Moskau gewarnt, dass eine Weigerung zu verhandeln eine verstärkte US-Unterstützung für die Ukraine zur Folge hätte, teilte der pensionierte Generalleutnant Keith Kellogg, einer von Trumps nationalen Sicherheitsberatern, in einem Interview mit, meldet „Reuters“. Fred Fleitz, zusammen mit Kellogg Verfasser des Plans, gab an, dass Trump positiv auf den Plan reagierte.

Trump behauptet, er könne den Krieg in der Ukraine rasch beenden. Aber bisher hat er keine konkreten Maßnahmen erwähnt. Dieser neu vorgelegte Plan würde die Position der USA erheblich verändern und könnte innerhalb der Europäischen Verbündeten und in Trumps eigener Republikanischer Partei auf Widerstand stoßen, heißt es im „Reuters“-Bericht.

Weitere Lockmittel für Russland

Laut den Plänen von Kellogg und Fleitz würde Moskau zusätzlich in die Gespräche gelockt werden, indem der Wunsch der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt wird. Dennoch sieht ihr Plan nicht vor, dass die Ukraine offiziell Gebiete an Russland abtritt. Fleitz fügte hinzu, dass es wahrscheinlich wäre, die Ukraine als Teil der Friedenspläne stark aufzurüsten.

Die Regierung unter Biden betonte, Trump hätte kein Interesse daran, sich Putin zu widersetzen. James Singer, Sprecher der Biden-Kampagne, äußerte sich zu diesem Thema folgendermaßen: „Donald Trump lobt Wladimir Putin bei jeder Gelegenheit, und er hat deutlich gemacht, dass er sich Putin nicht entgegenstellen oder für die Demokratie einstehen wird.“

Putins Trumpfkarte Trump könnte im November aus dem Spiel fliegen

Sollte Trump jedoch die Wahl im November verlieren, so käme nach Ansicht von Wirtschaftshistoriker Harold James Wladmir Putin eine Option abhanden, wie er in einem Interview mit der „NZZ“ sagt. Das wäre der Moment, ab dem ein Friede möglich wäre. Ungeachtet der Kontroverse um Trumps Plan äußerten Analysten Bedenken, dass dieser Moskau in den Verhandlungen einen Vorteil verschaffen könnte.