Biden konfrontiert Kronprinz mit Khashoggi-Mord: "Nicht verantwortlich"

Die USA und Saudi-Arabien haben ihre Unterstützung für die von den Vereinten Nationen vermittelte Waffenruhe im Jemen bekräftigt. Das gaben US-Präsident Joe Biden und der saudische König Salman sowie Kronprinz Mohammed bin Salman nach ihrem Treffen in Dschiddah bekannt.

Es war die erste Begegnung eines US-Präsidenten mit dem Thronfolger außerhalb internationaler Gipfel seit dem Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi in der saudischen Botschaft in istanbul vor knapp vier Jahren.

Biden sagte danach, er habe den Mordfall Khashoggi gleich zu Beginn des Teffens mit dem Kronprinzen angesprochen: "Er sagte im Grunde, dass er nicht persönlich dafür verantwortlich sei. Ich deutete an, dass ich dachte, er sei es. Er sagte, dass er nicht persönlich dafür verantwortlich sei und dass er Maßnahmen gegen die Verantwortlichen ergriffen habe. Und dann habe ich weiter darüber gesprochen, dass ich den Umgang mit jeglicher Opposition gegen die saudische Regierung und Kritik anderer Länder als eine Verletzung der Menschenrechte betrachte."

Abzug von Insel angekündigt

Bei einem anderen strittigen Thema glätteten sich die Wellen. Biden kündigte den Abzug von Friedenstruppen von einer Insel im Roten Meer an, die neben einem weiteren Eiland von Saudi-Arabien beansprucht wird: "Die internationalen Friedenstruppen, darunter auch die US-Truppen, werden die Insel Tiran im Roten Meer verlassen, auf der sie sich seit über 40 Jahren, seit dem Abkommen von Camp David, befinden."

Offen blieb - weil Biden es nicht ansprach - ob auch die Truppen von der Nachbarinsel Sanafir abgezogen werden. Beide Inseln werden von Ägypten kontrolliert. Israel, das die Inseln im Sechs-Tage-Krieg mit Ägypten 1967 erobert hatte, müsste einer Abgabe der Hoheitsrechte laut Friedensvertrag mit Ägypten zustimmen.

Als historisch würdigte Biden die Ankündigung Saudi-Arabiens, dass das Königreich seinen Luftraum für Flüge von und nach Israel öffnet. Am Donnerstag war Biden in Jerusalem mit Israels Regierungschef Jair Lapid zusammengekommen.

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