Brandstiftung in deutscher Waffenfabrik - Russische Saboteure unter Verdacht

Zerstörungen und Schadensbild der Brandreste auf den Lagerplatz- und Abstellflächen der Fa. Diehl Metall Applications GmbH an der Straße Am Stichkanal in Berlin.<span class="copyright">picture alliance / ZB/euroluftbild.de</span>
Zerstörungen und Schadensbild der Brandreste auf den Lagerplatz- und Abstellflächen der Fa. Diehl Metall Applications GmbH an der Straße Am Stichkanal in Berlin.picture alliance / ZB/euroluftbild.de

Brandanschlag auf deutsche Fabrik: Russische Saboteure legen offenbar Herstellung von Waffen für die Ukraine lahm.

Nachdem ein Feuer in einer großen Fabrik des Rüstungskonzerns Diehl Metal Applications in Berlin wütete, deuteten erste Untersuchungen zunächst auf einen technischen Defekt hin. Nun verdichten sich laut dem „Wall Street Journal“ jedoch die Hinweise, dass es sich um Sabotage durch russische Agenten handeln könnte.

Laut Sicherheitsbeamten aus dem Westen zielen die Sabotageakte darauf ab, Lieferungen kritischer Waffen und Munition an die Ukraine zu stören. Dabei scheinen russische Geheimdienste ihre Attacken auf zivile und militärische Ziele in Europa zu verstärken, die der Ukraine helfen, gegen die Invasion russischer Truppen vorzugehen. Da die europäischen Länder eine Eskalation vermeiden wollen, sind sie öffentlich zurückhaltend, Moskau die Schuld zuzuschieben, so die Berichte des „Wall Street Journal“.

Sabotage „theoretisch“ möglich

Die Fabrik gehört zur Diehl-Gruppe, einem Verteidigungsunternehmen, das Metallteile für verschiedene Anwendungen herstellt und verarbeitet. Nach Angaben des Unternehmens könnte das technische Problem, das den Brand verursachte, „theoretisch“ auf Sabotage zurückzuführen sein. Obwohl alle Überwachungsbilder im Feuer verloren gingen, wird vermutet, dass das Feuer in einem Bereich ausbrach, zu dem nur wenige Personen Zugang hatten.

Der Brandanschlag sei vermutlich das Werk erfahrener Profis gewesen, heißt es im Bericht von „Wall Street Journal“. Russland setze häufig Zivilisten, überwiegend Kriminelle, ein, die über soziale Netzwerke rekrutiert und in Kryptowährung bezahlt werden.

 

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 sind laut Sicherheitsbeamten Dutzende von Vorfällen ähnlicher Art in ganz Europa aufgetreten, von denen viele das Werk der russischen Geheimdienste sein könnten.