Erdüberlastungstag: Die globalen Ressourcen für 2023 sind aufgebraucht

Im Jahr 2023 fällt der Erdüberlastungstag auf den 2. August. Das heißt, dass die eigentlich für das gesamte Jahr zur Verfügung stehenden ökologischen Ressourcen der Erde an diesem Mittwoch aufgebraucht sind. Das teilte die US-amerikanische Umweltorganisation Global Footprint Network mit.

Seit den frühen 70er Jahren ist der Trend zu erkennen, dass der Erdüberlastungstag immer früher eintritt. 1971 lag der Tag noch Ende des Monats Dezember.

Quelle: overshootday.org
Der Erdüberlastungstag in den vergangenen Jahrzehnten - Quelle: overshootday.org

"Wir begehen eine Reihe von Tagen im Jahr, wie etwa Weihnachten oder Feiertage". sagt Mathis Wackernagel, Mitgründer von Global Footprint Network. Der wohl wichtigste sei der Earth Overshoot Day, weil er eine Realität widerspiegele, "es ist nicht nur ein künstlicher Tag".

Man könne also berechnen, wie viel in einem bestimmten Land erneuert werden kann und das dann auf die ganze Welt hochrechnen, erklärt Wackernagel. "Wir können es auch hinsichtlich des Verbrauchs berechnen, wir können uns ansehen, wie viel in jedem Land verbraucht wird."

Die Organisation berechnet zum einen, was die Natur ohne Verluste im Jahr produzieren und absorbieren kann. Dabei geht es unter anderem um Rohstoffe, Trinkwasser und Nahrungsmittel und um menschengemachten Müll und CO2-Emissionen. Das stellt sie dem gegenüber, was die Menschen mit ihrer Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen.

So legt sie den Tag fest, an dem alle Ressourcen des Jahres verbraucht sind. Ein Großteil geht auf die Treibhausgas-Emissionen zurück. In Deutschland wäre der Tag übrigens schon am 4. Mai gewesen.

Eine Studie der Ohio State Universität zeigt, dass nur sechs Prozent von 178 Ländern ökologisch nachhaltig wirtschaften, indem sie ihre Bürgerinnen und Bürger angemessen mit Nahrung, Energie und Wasser versorgen, ohne dabei die natürlichen Kapazitäten zu überschreiten. Die Forscherinnen und Forscher betrachteten den Wasserverbrauch und die CO2-Absorption, beispielsweise in Wäldern.

Die Studie ergab, dass viele Länder viel mehr Kohlenstoff ausstoßen, als ihre Ökosysteme verkraften können. Dennoch sehen die Forscherinnen und Forscher Potenzial, Umweltrisiken durch erneuerbare Energien, pflanzliche Ernährung und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu bekämpfen.