Facebook-Gruppe explodiert - Frau (52) sucht „reichen Rentner ab 90“ und sorgt für hitzige Debatte

Eine älteres Paar sitzt auf einer Bank und hält Luftballons (Symbolbild).<span class="copyright">Getty Images/Westend61</span>
Eine älteres Paar sitzt auf einer Bank und hält Luftballons (Symbolbild).Getty Images/Westend61

Eine 52-jährige Frau sorgt mit einer humorvollen Kontaktanzeige auf Facebook für Aufsehen: Sie sucht „einen reichen Rentner ab 90“. Ihre Annonce sorgt für Kontroversen.

Eine humorvolle Nachricht bringt die Facebook-Gruppe „Das Leben von Singles, Witwen und Rentnern“ zum Bersten. Wie „ tz.de “ berichtet, stellte eine 52-jährige Frau eine ungewöhnliche Kontaktanzeige in der öffentlichen Gruppe ein. Ihren Traummann beschreibt sie als wohlhabend, betagt, heiratswillig ("natürlich ohne Ehevertrag und guter Lebensversicherung") und als Besitzer eines Feriendomizils in Italien oder Spanien. Dass sie das nicht ganz ernst meint, scheinen viele Nutzer nicht zu verstehen.

Reaktionen zu Kontaktanzeige „gleichermaßen schön und verletzend“

Nach ihren ironischen Ansprüchen setzte die Frau ihre ernstgemeinte Vorstellung fort. Sie sei geschieden und lebe mit ihren Hunden in einem Wohnwagen, so die 52-Jährige. Die humorvolle Kontaktanzeige entfachte eine lebhafte Diskussion auf Facebook. Innerhalb weniger Tage verzeichnete der Beitrag über 200 Kommentare und „Gefällt-mir“-Angaben, wie „ tz.de “ bemerkte. Die Reaktionen reichten von Bewunderung über Belustigung bis hin zu Ablehnung.

Am Ende bewertet die Frau die Antworten auf ihr Posting als „gleichermaßen schön und verletzend.“ Dennoch verließ sie die Facebook-Gruppe, weil die bösen Kommentare ihr zu sehr zu Herzen gingen. Gegenüber IPPEN.MEDIA bestätigte sie aber, von vielen Männern privat angeschrieben worden zu sein und zeigte sich hoffnungsvoll: „Vielleicht ist da jemand dabei.“

Bissiger Kommentar zu akutem Problem: „Da bist du hier fehl am Platz“

Ein User nutzte den Beitrag, um die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema zu lenken. Er kommentierte den Beitrag mit den Worten: „Da bist du hier aber fehl am Platz, denn Rentner und Witwer sind meistens arm.“ Mit diesem Einwand hat der Kommentierende leider nicht ganz unrecht.

Eine Sonderauswertung des statistischen Bundesamtes auf Anfrage des Linken-Politikers Dietmar Bartsch im Januar dieses Jahres zeichnet ein düsteres Bild der finanziellen Lage von Rentnerinnen und Rentnern. Demnach haben über 40 Prozent weniger als 1250 Euro pro Monat zur Verfügung. Bei mehr als jedem Vierten sind es nicht einmal 1000 Euro.

Dabei sind Frauen deutlich schlechter gestellt als Männer. Jede zweite kommt nicht über die Schwelle von 1250 Euro Monatsrente. Somit ergibt sich auch eine drastische Lücke bei der Durchschnittsrente: Männer freuen sich über relativ solide 1728 Euro, während Frauen mit 1316 Euro abgespeist werden.