Frauen fasten Plastik

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Die Fastenzeit hat längst angefangen. Während die Meisten auf Alkohol, Süßigkeiten oder Zigaretten verzichten, schlägt der Katholische Frauenbund Eichstätt vor, Plastik zu fasten. Klingt komisch, macht aber Sinn.

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) Eichstätt nimmt die Fastenzeit erneut zum Anlass, auf den hohen Verbrauch an Plastik hinzuweisen. Unter dem Motto „7 Wochen miteinander Plastikfasten“ nimmt er an einem weiterführenden Pilotprojekt des VerbraucherService Bayern (VSB) teil. Allein in Deutschland werden jährlich zwölf Millionen Tonnen Plastikmüll produziert. Sechs Milliarden Plastiktüten benutzen Deutsche jedes Jahr und eine Plastiktüte wird im Schnitt nur 25 Minuten genutzt. Bis Plastiktüten vollständig zerfallen, benötigen sie je nach eingesetzem Kunststoff 100 bis 500 Jahre.

Es kann aber auch anders gehen, man brauche nur neue Impulse, Fastenzeit ist Nachdenkenszeit: “Dem KDFB Diözesanverband Eichstätt ist es schon seit längerer Zeit ein großes Anliegen, dieses Thema bekannt zu machen”, sagt die Geschäftsführerin Danita Waldau. “Bei dieser Fastenaktion rufen wir zum Verzicht auf Plastik im täglichen Leben auf.”

Für die Umwelt statt für die Figur

Die Aktion soll nicht nur einen einen Denkanstoß geben, sondern ein eigenen Umgang mit Kunststoff hinterfragen: “Wenn schon allein die Plastiktragetaschen nicht benutzt werden, kann eine Person in den nur sieben Wochen der Fastenzeit neun Plastiktüten sparen”, sagt Waldau. “Nein” soll auch zu Produkten mit Mikroplastik gesagt werden.

Während der Fastenzeit und darüber hinaus gibt es Vorträge rund um das Thema Plastik mit Informationen und Tipps. Zum Beispiel sollte man Waschpulver statt Tabs benutzen, Nachfüllpackungen für Flüssigseife und Reinigungsmittel verwenden und manchmal reicht es, Verschleißteile auszutauschen, statt ein neues Produkt zu kaufen.

Waldau selbst aktiviert fleißig Freunde, Bekannte, Nachbarn, und das nicht nur in der Passionszeit: “In meiner Handtasche habe ich immer zwei oder drei kleine zusammenfaltbare Stoffbeutel, die für ein, zwei Euro überall erworben werden können. So gerate ich auch bei spontanen Einkäufen nicht in Versuchung, eine Plastiktragetasche kaufen zu müssen. Leitungswasser trinken unsere Kinder sowieso am liebsten, dann braucht man keine Plastikflaschen. Und wenn wir doch mal einen Saft trinken wollen, dann nehmen wir welchen aus Mehrwegflaschen.”

Doch auch anders lässt sich der Umwelt helfen, CO2 Fasten, auf Medien verzichten, fairgehandeltete Produkte kaufen, Kleider tauschen oder Spenden statt zu Fasten.

Foto: Gelbmann, VSB Bayern

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