Bei „Inas Nacht“ - „RTL hat mich bestochen“: Marianne Rosenberg rechnet mit DSDS ab

Mit Gastgeberin Ina Müller (rechts) sprach Marianne Rosenberg bei "Inas Nacht" unter anderem über ihre Zeit als Jurorin bei "Deutschland sucht den Superstar".<span class="copyright">NDR / Morris Mac Matzen / mmacm.com</span>
Mit Gastgeberin Ina Müller (rechts) sprach Marianne Rosenberg bei "Inas Nacht" unter anderem über ihre Zeit als Jurorin bei "Deutschland sucht den Superstar".NDR / Morris Mac Matzen / mmacm.com

Zehn Jahre ist es her, dass Marianne Rosenberg in der Jury von „Deutschland sucht den Superstar" saß. Bei „Inas Nacht“ rechnet die Schlagerlegende nun mit RTL ab.

Nachdem sie zuletzt den bayerischen Ministerpräsidenten zu Gast und mit ihrer „Anker am Sack?“- Frage Markus Söder völlig aus dem Konzept gebracht hatte, hieß Ina Müller nun eine Schlagerlegende in ihrer Sendung willkommen.

Hoher Besuch bei „Inas Nacht“: Mit Marianne Rosenberg begrüßte Gastgeberin Ina Müller im Hamburger Schellfischposten eine echte deutsche Musiklegende. Ganz mülleresk - also mit losem Mundwerk - begrüßte sie die mittlerweile 69-Jährige: „Seit Jahren versuche ich dich in unseren Puff zu bekommen.“

Doch anders als im Lusthaus ging es in der Seemannskneipe zunächst ganz züchtig zu. Über ihre Anfänge als Mädchen in der Musikbranche verriet Rosenberg: „Mit 13 habe ich nur Ja oder Nein gesagt, wenn ich im Studio gestanden bin.“

Marianne rechnet mit RTL und DSDS ab

Auch abgesehen davon musste Marianne Rosenberg einige Hindernisse in ihrer Karriere überwinden. In den 80er-Jahren brachte sie den Sound US-amerikanischer Musik nach Deutschland - allerdings mit deutschen Texten. „Wenn ich in Discos aufgetreten bin, musste ich erst ein paar englischsprachige Songs singen. Sonst wurde man ausgebuht“, beschrieb Rosenberg im Rückblick den harten Kampf um Akzeptanz. Auch bei der ZDF-Hitparade sei sie beim Publikum wegen des ungewohnten Rhythmus ihrer Lieder an Grenzen geraten: „Der Witz war, dieses Publikum kam dann aus dem Tritt.“

Viele Jahre später, genauer gesagt 2014, übernahm Marianne Rosenberg einen Posten, den sie selbst lange Zeit für unmöglich gehalten hätte: als Jurorin bei „Deutschland sucht den Superstar“. „Bohlen hat mich gar nicht reingequatscht, RTL hat mich bestochen“, scherzte die Sängerin, die die Sendung zuvor als „Menschenverwertungsmaschine“ kritisiert hatte. Doch die Produzenten hätten damals nicht nur sehr gut bezahlt, sondern ihr auch versprochen, das Format zu ändern.

„Ich hab mich wirklich um die Talente bemüht“, versicherte Rosenberg in der Rückschau. Dem Einwurf Ina Müllers, dass es in der RTL-Castingshow aber nicht um die Menschen gehe, entgegnete der Schlagerstar: „Das habe ich auch erst dann gemerkt. Ich war naiv.“ Es sei aber so gewesen wie immer beim Kapitalismus, bilanzierte Rosenberg recht martialisch: „Er besticht den Feind und holt ihn in die eigenen Reihen.“