Im Kino verpasst? Diese Filme waren 2022 wichtig

„Es waren Frauen, die in diesem Jahr in der Filmwelt besonders geehrt wurden: Auf der Berlinale sowie bei den Filmfestspielen in Venedig und San Sebastian wurden weibliche, kraftvolle und oft sehr politische Blickwinkel ausgezeichnet. Die Me-Too-Bewegung, die in der Filmwelt mit dem Fall Weinstein begann, scheint sich auszuwirken“, sagt euronews-Kulturredakteur Frédéric Ponsard.

Einen Goldenen Bären für „Alcarràs“

In Berlin gewann der Film „Alcarràs“ der spanischen Regisseurin Carla Simón den Goldenen Bären. Das Werk widmet sich einer Familie, deren Obstanbau durch die geplante Errichtung von Sonnenkraftanlagen gefährdet wird.

„Der Film geht nicht gut aus, denn in der Landwirtschaft gibt es derzeit nicht viel Hoffnung. Aber es ist auch ein Film über die Familie und darüber, wie wichtig es ist, sich umeinander zu kümmern und in Krisenzeiten zusammen zu sein“, sagte Simón.

Auch in Venedig gewann ein Werk mit politisch bedeutsamem Inhalt. Der Dokumentarfilm „All die Schönheit und das Blutvergießen“ zeigt den Kampf einer Fotografin gegen eine Unternehmerfamilie. Laura Poitras hat den Film gedreht, von ihr stammt auch ein preisgekröntes Werk über Edward Snowden.

„Dokumentarfilm ist Kino. Ich bin in erster Linie Regisseurin und auch ein Mensch, der sich für Politik und Gerechtigkeit interessiert. Aber ich bin hier, um das als Film zu zeigen", sagte die US-Amerikanerin.

Moras Werk „Die Könige der Welt"

In San Sebastian stand Laura Mora im Scheinwerferlicht. „Diesen Film zu drehen, war sehr schwierig. Ein Jahr haben wir in dieser tollen Besetzung zusammengearbeitet. Diese Menschen haben uns alles über das Leben beigebracht: Die Schwierigkeiten und das Schöne des Lebens“, so die Kolumbianerin. „Die Könige der Welt" heißt ihr Machwerk, das in der spanischen Stadt als bester Film ausgezeichnet wurde. Der Streifen zeichnet die Entwicklung von fünf Jugendlichen in Kolumbien nach.