Künftiger NATO-Chef packt aus: Darum will Rutte den Posten

Künftiger NATO-Chef packt aus: Darum will Rutte den Posten

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte ist auf gutem Weg, als neuer NATO-Generalsekretär die internationale Bühne zu betreten.

Am Donnerstag zog sich der rumänische Präsident Klaus Iohannis aus dem Rennen um den Chef-Posten des Militärbündnisses zurück.

Rutte ist einziger verbliebener Kandidat

Damit ist Rutte der einzige verbliebene Kandidat und es ist so gut wie sicher, dass er ab Oktober an der Spitze der größten Militärorganisation der Welt stehen wird.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte trifft am Mittwoch, 17. April 2024, zu einem EU-Gipfel in Brüssel ein.
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte trifft am Mittwoch, 17. April 2024, zu einem EU-Gipfel in Brüssel ein. - Virginia Mayo/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Vor seinem Büro posierte Rutte - in Jeans, weißem Hemd und Sonnenbrille - für Selfies mit Menschen vor seinem Büro,

In einem Gespräch mit der Presse erklärte er, warum er sich für den Posten entschieden hat.

Es ist eine unglaublich interessante Position.

"Ich hatte das erst nicht vor, aber mit allem, was in der Ukraine passiert und der Instabilität in der Welt. Einige Leuten dachten, ich könnte es tun und da dachte ich, man kann es nicht einfach so beiseite schieben. Es ist eine unglaublich interessante Position", sagte Rutte.

Rutte ist mit einer Reihe von Skandalen behaftet

Dabei war Rutte während seiner Amtszeit in den Niederlanden mit einer Reihe von Skandalen behaftet.

Seine dritte Koalitionsregierung platzte Anfang 2021 wegen der Kindergeld-Affäre, bei der Tausende Familien fälschlicherweise Kindergeld zurückzahlen mussten.

Ehemaliger NATO-Sprecherin Oana Lungescu sagte jedoch, Rutte sei eine gute Wahl für den Posten. Wie Stoltenberg sei er ein Pragmatiker und einer der wenigen europäischen Politiker, die nicht nur mit Joe Biden, sondern auch mit Donald Trump eine gute Arbeitsbeziehung aufbauen können.

Der NATO-Generalsekretär leitet die Sitzungen und navigiert die manchmal heiklen Gespräche zwischen den 32 NATO-Mitgliedsländern, um sicherzustellen, dass eine Organisation, die auf Konsens beruht, weiterhin funktionieren kann. Der NATO-Chef sorgt auch dafür, dass die Beschlüsse in die Tat umgesetzt werden und spricht im Namen aller Mitglieder.

Es ist eine Ehre, dass es anscheinend passieren wird.

Um sich den Posten des NATO-Chefs zu sichern, musste Rutte sein ganzes diplomatisches Geschick aufwenden, um Zweifler wie den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, von seiner Kandidatur zu überzeugen.

"Es hat sehr lange gedauert. Es ist ein komplizierter Prozess, aber es ist eine Ehre, dass es anscheinend passieren wird", sagte Rutte vor Reportern in Den Haag, bevor er mit dem Fahrrad davonfuhr.