Kandidat bewirbt sich 39 Mal bei Google - und wird angenommen

Hartnäckigkeit zahlt sich also doch aus. Zumindest im Fall von Tyler Cohen. Ganze 39 Mal bewarb er sich bei Google, bis er den Job schließlich tatsächlich bekam.

Google-Gebäude: Traumziel für viele Bewerber*innen in der Tech-Branche.
Google-Gebäude: Traumziel für viele Bewerber*innen in der Tech-Branche. (Bild: Getty)

Vermutlich würden sehr viele HR-Profis mit den Augen rollen, wenn sie die Geschichte von Tyler Cohen hören. Denn der US-Amerikaner ließ sich einfach nicht abschütteln, egal, wie oft er abgelehnt wurde. Sein Traum war es, nach seinem Abschluss an der Northeastern University einen Job bei Google zu ergattern. Doch die Konkurrenz ist groß, der Weg dahin weit.

In Cohens Fall vielleicht noch ein wenig weiter, als er zunächst glaubte. Nach Jobs im Consulting und als Senior Analyst, unter anderem bei Yelp, entschloss sich der ambitionierte Cohen, es bei Google zu versuchen. Die erste Bewerbung schickte er am 25. August 2019 auf den Weg. Es sollte nur der Anfang einer ewig langen Bewerbungsgeschichte sein.

"39 Ablehnung, 1 Annahme"

Auf seinem LinkedIn-Profil vollzieht Tyler Cohen diese Geschichte nach. 23 Monate dauerte sie, ganze 39 Mal bewarb sich Cohen für seine Traumposition bei Google. In seinem Post schrieb er zu einem Screenshot der negativen Bewerbungs-Antworten: "Es ist ein schmaler Grat zwischen Durchhaltevermögen und Wahnsinn. Ich versuche immer noch, heraus zu finden, welches davon ich habe." Und nahm das Happy End seiner Bemühungen vorweg mit dem Satz: "39 Ablehnungen, 1 Annahme".

Auf seinem LinkedIn Profil teilte Cohen seine Bewerbungs-Geschichte. (Screenshot: LinkedIn)
Auf seinem LinkedIn Profil teilte Cohen seine Bewerbungs-Geschichte. (Screenshot: LinkedIn)

Denn tatsächlich, am 19. Juli 2022, fast genau zwei Jahre nach der ersten Bewerbung wurde er schließlich von Google angenommen. Seine Hartnäckigkeit brachte ihm viel Anerkennung. Mehr als 40.000 Likes hat sein Post bereits bekommen.

Fehler im Anstellungs-Prozedere?

Während viele User*innen ihn für sein Durchhaltevermögen loben, sind andere nicht allzu begeistert von Googles Personal-Politik. "Das sieht für mich wie ein Fehler im Prozess aus," schrieb ein Kommentator. Warum muss sich jemand mehr als 20 Mal bei der gleichen Firma bewerben, um einen Job zu bekommen? Würde es nicht mehr Sinn für das HR-Team machen, die Lebensläufe von Leuten zu nutzen, die sich bereits beworben haben?"

Tyler Cohen dürfte das egal sein, er darf nun endlich in seinem Traum-Job anfangen. Inzwischen hat sogar Google auf den viralen Post des fleißigen Bewerbers reagiert. Mit einem Kommentar hießen sie ihn in der "Google-Familie" willkommen: "Was für eine Reise war das, Tyler! Es war definitiv an der Zeit!"

Im Video: EU-Verbraucherschützer machen gegen Google mobil