„Keine Kavaliersdelikte“ - Nach Straßenraubserie ermittelt Polizei gegen acht Jugendliche

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Die Polizei ermittelt gegen acht JugendlicheSoeren Stache/dpa

Acht Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren sollen seit Anfang April in Kassel zehn verschiedene Straftaten begangen haben. Teilweise seien sie skrupellos vorgegangen. Die Polizei sucht mögliche weitere Opfer.

Nach einer Serie von Straßenraubdelikten und Körperverletzungen wird in Kassel gegen eine Gruppe von acht Jugendlichen im Alter von 15 und 16 Jahren ermittelt. Wie die Staatsanwaltschaft Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen am Freitag gemeinsam mitteilten, werden sie verdächtigt, zehn verschiedene Straftaten begangen zu haben. Dabei handele es sich um sieben teils schwere Raubdelikte, zwei gefährliche Körperverletzungen und eine Bedrohung.

Konkrete Verdachtsmomente gegen acht Jugendliche

Seit Anfang April ereigneten sich demnach in Kassel verschiedene Straßenraubdelikte, bei denen die Täter offenbar einer Gruppe Jugendlicher angehörten. Nach gleich mehreren Taten an nur einem Tag im Mai hätten im Rahmen der Fahndung mehrere Jugendliche festgenommenen werden können. Die weiteren Ermittlungen hätten schließlich konkrete Verdachtsmomente gegen insgesamt acht Jugendliche aus Kassel und Vellmar ergeben.

Bei allen Beschuldigten fanden Durchsuchungen statt

Bei allen Beschuldigten haben den Angaben zufolge bereits am Mittwochmorgen umfangreiche Durchsuchungen stattgefunden. Dabei seien Beweisgegenstände und mutmaßliche Tatwaffen sichergestellt worden, hieß es. Die Ermittlungen gegen die Jugendlichen dauerten an. Sie stünden im Verdacht, gemeinsam und teils in unterschiedlicher Besetzung Raub- und Körperverletzungsdelikte begangen zu haben.

„Hierbei handelt es sich mitnichten um Kavaliersdelikte, sondern um Verbrechenstatbestände, für deren Verwirklichung das Strafgesetzbuch bei einem erwachsenen Täter eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren vorsieht“, betonten die Ermittler.

Die Taten seien teilweise skrupellos begangen worden. „Auch Jugendlichen droht für die Begehung solcher Straftaten durchaus ein hohes Strafmaß in Form von – mitunter mehrjährigen – Jugendstrafen, die ebenfalls in einer Justizvollzugsanstalt im sogenannten geschlossenen Vollzug vollstreckt werden.“ Die Polizei sucht weitere mögliche Opfer.