Kevin Spacey gesteht im TV-Interview, "Grenzen überschritten" zu haben

Schauspieler Kevin Spacey wurde in einem Prozess wegen sexuellem Missbrauch freigesprochen. (Bild: imago images/Maciek Musialek)
Schauspieler Kevin Spacey wurde in einem Prozess wegen sexuellem Missbrauch freigesprochen. (Bild: imago images/Maciek Musialek)

In einem Interview mit dem britischen Moderator Piers Morgan (59) in dessen Talkshow "Uncensored" am Dienstag, 11. Juni, zeigte sich der in Ungnade gefallene Oscar-Preisträger und Golden-Globe-Gewinner Kevin Spacey (64) reumütig. Der aus der Netflix-Serie "House of Cards" bekannte Schauspieler musste sich 2017 einer Reihe von Vorwürfen stellen, die Spacey des sexuellen Missbrauchs beschuldigten.

Trotz seines Freispruchs einer Londoner Jury im Juli 2023, gestand der US-amerikanische Schauspieler nun, dass er "Grenzen überschritten" und "gegrabscht" habe.

Im Gespräch mit Morgan erklärte der zweifache Oscargewinner, den Tränen nahe, dass er "jemanden auf eine Weise sexuell berührt" habe, "von dem ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, dass er das nicht wollte". Weiter erklärte Spacey, dass er "zudringlich" gewesen sei. Insgesamt vier Männer beschuldigten den "American Beauty"-Darsteller der sexuellen Nötigung in zwölf Fällen, die sich zwischen 2001 und 2013 ereignet haben sollen.

Wie Spacey aber klarstellte, sei "'grabschen' ein sehr irreführendes Wort". Der Schauspieler habe die Personen "gestreichelt, ich war liebevoll zu ihnen, so bin ich nun mal. Wenn man sich an jemanden heranmacht, will man nicht aggressiv sein. Du willst sanft sein. Man will sehen, ob sie positiv reagieren".

Nichtsdestotrotz sei der 64-Jährige "zu 150 Prozent bereit, die Verantwortung für die Dinge zu übernehmen", die er getan habe.

Wie der Hollywood-Schauspieler weiter im Gespräch mit dem britischen Moderator erklärte, stehe er privat vor dem Ruin. "Diese Woche wird in meinem Wohnort in Baltimore eine Zwangsvollstreckung durchgeführt. Mein Haus wird versteigert", so Spacey. Wo er dann wohnen werde, sei noch unklar.

Die Menge an Schulden sei beträchtlich, so der Schauspieler. Auch würde noch eine enorme Anzahl an juristischen Rechnungen ausstehen. Aufgeben wolle Spacey dennoch nicht. Auf Morgans Frage, was er nun tun wolle, antwortete Spacey: "Zurück in den Sattel."

Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Leiter des Old Vic Theatre in London. Zahlreiche Männer hatten den Schauspieler ab 2017 im Zuge der #MeToo-Debatte beschuldigt, sexuell übergriffig geworden zu sein.