Vor Landtagswahlen - Mehrheit der Ostdeutschen hält Wagenknecht-Partei für regierungsfähig

Ihrer Partei traut die Mehrheit der Ostdeutschen eine Regierungsbeteiligung zu: Sarah Wagenknecht (BSW).<span class="copyright">Fabian Sommer/dpa</span>
Ihrer Partei traut die Mehrheit der Ostdeutschen eine Regierungsbeteiligung zu: Sarah Wagenknecht (BSW).Fabian Sommer/dpa

Das Bündnis Sarah Wagenknecht kann auf eine erfolgreiche Europawahl zurückschauen. Die Partei möchte das starke Ergebnis nun bei den anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland bestätigen. Eine Mehrheit der Wähler traut dem Bündnis eine Beteiligung an der Regierung dabei durchaus zu.

Bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) Umfragen zufolge gute Chancen, mit zweistelligen Ergebnissen in die Landesparlamente einzuziehen. Da die anderen Parteien Koalitionen mit der AfD ausschließen und die Regierungsbildung schwierig werden dürfte, rückt das BSW als möglicher Koalitionspartner in den Blick.

Mehr als die Hälfte der Ostdeutschen traut Wagenknecht-Partei Regierungsfähigkeit zu

Immerhin 55 Prozent der Ostdeutschen trauen der neuen Partei zu, in den Regierungen etwas zur Lösung der Probleme der Länder beizutragen, wie eine Forsa-Umfrage für den „Stern“ ergab. 36 Prozent sehen das nicht so, neun Prozent äußern sich nicht dazu. Ganz anders in Westdeutschland: Dort glauben nur 37 Prozent, dass das BSW in Ostdeutschland regierungsfähig ist, 54 Prozent bezweifeln das, zwölf Prozent haben keine Meinung.

Bei gesamtdeutscher Betrachtung ergeben sich folgende Werte: 37 Prozent sehen eine Regierungsbeteiligung der Wagenknecht-Partei positiv, 52 Prozent negativ, und elf Prozent äußern sich nicht. Je nach Parteipräferenz unterscheiden sich die Antworten aber deutlich: Die Anhänger des BSW halten die Partei zu 95 Prozent für regierungsfähig, die Anhänger der AfD zu 65 Prozent. Bei den Wählern anderer Parteien überwiegt die Skepsis: so bei den Anhängern von SPD (69 Prozent), Grünen (69 Prozent), Union (60 Prozent) und FDP (57 Prozent).

Bemerkenswert ist trotzdem, dass immerhin 32 Prozent der Wähler von CDU/CSU der Partei um Sahra Wagenknecht Lösungskompetenz zutrauen. Vor allem der CDU-Spitzenkandidat in Thüringen, Mario Voigt, hatte zuletzt eine Zusammenarbeit mit dem BSW nicht ausgeschlossen. Parteichef Friedrich Merz hatte seine Absage an das Wagenknecht-Bündnis relativiert und nur noch auf die Bundesebene bezogen.