"Manifest der Zerbrechlichkeit" - Biennale für Kunst der Gegenwart in Lyon

In Lyon hat die die Biennale für zeitgenössische Kunst begonnen. Die Eröffnungsveranstaltung fand in einer ehemaligen Fabrik für Haushaltsgeräte statt, einem heute verlassenen Juwel der Industriearchitektur.

Die diesjährige Biennale steht im Zeichen der Zerbrechlichkeit, "Ein Manifest der Fragilität", sei, so die Kuratoren - ein zeitgemäßes Thema.

Zerbrechlichkeit ist ein Thema, das im Moment alle beschäftigt. Ein paar Wochen, nachdem wir die Kuratoren dieser Biennale-Ausgabe wurden, begann die Corona-Pandemie, alle Grenzen wurden geschlossen. Wir konnten also nicht einmal nach Lyon kommen. Wir fingen an, mit den Kunstschaffenden zu sprechen und merkten schnell, dass es tatsächlich etwas gibt, was uns alle verbindet.

Eine der eindrucksvollsten Installationen stammt von dem belgischen Künstler Hans Op de Beeck: Mit "We Were the Last to Stay" wird eine ganze Stadt als postapokalyptische Vision rekonstruiert. Ganz bewusst kreuzen sich hier Zukunft, Gegen wart und Vergangenheit...

Wir wollten die Konfrontation zwischen unerwarteten Gegenspielern schaffen; Künstler waren schon immer zeitgenössisch, Künstler versuchen immer, über den gegenwärtigen Moment zu reflektieren und Werke zu schaffen, die zu einer bestimmten Zeit, zu einem bestimmten Thema sprechen. Diese Abformungen sind die Repräsentation dieser Geschichte, aber gleichzeitig sprechen sie in diesem Raum auch über Kontinuität.

Zahlreiche Museen der Stadt, ob archäologische, religiöse, naturhistorische oder der Renaissance gewidmete, sind Teil der Biennale. Diese Orte verbinden in dieser Biennale das Erbe Lyons mit den künstlerischen Reflektionen zur Gegenwart. 88 Künstlerinnen und Künstler aus 39 Ländern können bis zum 31. Dezember in Lyon entdeckt werden.