Meloni in Rom: Europawahl ist Referendum über zwei Visionen Europas

Italiens Regierungschefin Meloni hat die bevorstehenden Wahlen zum Europaparlament als "eine Art Referendum über zwei gegensätzliche Visionen Europas" bezeichnet. Vor Anhängern ihrer ultrarechten Fratelli d'Italia plädierte sie für eine rechte Mehrheit auch in Brüssel. (Tiziana FABI)
Italiens Regierungschefin Meloni hat die bevorstehenden Wahlen zum Europaparlament als "eine Art Referendum über zwei gegensätzliche Visionen Europas" bezeichnet. Vor Anhängern ihrer ultrarechten Fratelli d'Italia plädierte sie für eine rechte Mehrheit auch in Brüssel. (Tiziana FABI)

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat die bevorstehenden Wahlen zum Europaparlament als "eine Art Referendum über zwei gegensätzliche Visionen Europas" bezeichnet. Vor tausenden Anhängern ihrer ultrarechten Fratelli d'Italia (FdI) sagte Meloni am Samstag in Rom, auf der einen Seite stehe das "ideologische, zentralistische, nihilistische, zunehmend technokratische, weniger und weniger demokratische Europa". Auf der anderen Seite stehe "unser solides, mutiges, stolzes Europa, das seine Wurzeln nicht vergisst".

"Klares Ziel" sei es, "auch in Europa eine rechte Regierung zu bilden und die Linken endgültig in die Opposition zu schicken", sagte Meloni weiter.

Die führende Oppositionspolitikerin Elly Schlein betonte dagegen vor Anhängern in Mailand, Nationalismus habe in Europa nie etwas Gutes bedeutet. "Auf diesem Kontinent hat Nationalismus immer nur eins hervorgebracht: Krieg", sagte die Chefin der sozialdemokratischen Partei Partito Democratico (PD). "Lang lebe das antifaschistische Italien."

Zur Europawahl, die in Italien am 8. und 9. Juni stattfindet, treten Meloni wie Schlein als Spitzenkandidatinnen ihrer Parteien an. In den Umfragen liegt Melonis FdI mit rund 26 Prozent der Stimmen in Führung, vor der PD mit 21 Prozent. Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung kann demnach mit 15,5 Prozent der Stimmen rechnen.

Die Koalitionspartner Melonis in ihrer rechten Regierung, die rechtsnationalistische Lega von Vize-Regierungschef Matteo Salvini und die rechtskonservative Forza Italia von Außenminister Antonio Tajani, liegen bei neun beziehungsweise zehn Prozent.

lan