Mobiles Arbeiten: Arbeitnehmer produktiver - aber auch erschöpft

Mobiles Arbeiten macht Beschäftigte produktiver. Seit Mitte 2022 stieg der Anteil jener, die sich als produktiv einschätzen, von 57 auf 60 Prozent, wie eine Studie der Barmer und der Universität St. Gallen zeigt. Zugleich sind viele erschöpft. (Ina FASSBENDER)
Mobiles Arbeiten macht Beschäftigte produktiver. Seit Mitte 2022 stieg der Anteil jener, die sich als produktiv einschätzen, von 57 auf 60 Prozent, wie eine Studie der Barmer und der Universität St. Gallen zeigt. Zugleich sind viele erschöpft. (Ina FASSBENDER)

Mobiles Arbeiten macht Beschäftigte produktiver. Sie sind teilweise aber auch erschöpfter, wie am Freitag in Berlin veröffentlichte Ergebnisse einer Langzeitstudie der Krankenkasse Barmer und der Schweizer Universität St. Gallen zeigen. Die Studie untersucht Auswirkungen hybriden Arbeitens, also den Wechsel zwischen Präsenzarbeit und Homeoffice.

Danach stieg seit Mitte 2022 der Anteil der Befragten, die sich als produktiv einschätzen, von 57 auf 60 Prozent. Im selben Zeitraum sank zugleich die Quote derer, die in ihrer Freizeit die Arbeit ohne größere Mühe vergessen konnten, von 53 auf 47 Prozent. Der Anteil der Beschäftigten, die sich nach der Arbeit emotional erschöpft fühlen, stieg leicht an. Fast jeder Vierte gab dies an.

"Hybrides Arbeiten hat Vor- und Nachteile", erklärte Barmer-Chef Christoph Straub. "Es steigert die Flexibilität, lässt aber auch Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen und kann zu Stress und Erschöpfung führen."

Für die Studie wurden seit Juli 2020 mehr als 8000 Beschäftigte aus mehr als 22 Branchen halbjährlich befragt. Demnach blieb mobiles Arbeiten auch nach der Coronakrise erhalten, allerdings in geringerem Umfang. Während in der Pandemie die Beschäftigten bis zu 36 Prozent ihrer wöchentlichen Arbeitszeit im Homeoffice verbrachten, waren es zuletzt 28 Prozent. Das entspricht 1,8 beziehungsweise 1,4 Arbeitstagen in der Woche.

hex/cfm