Mord an Daphne Caruana Galizia: Hauptangeklagter gesteht Tat in Interview

Fünf Jahre nach dem Mord an der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia hat einer der Hauptangeklagten in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters eingeräumt, das Auto der Reporterin in die Luft gesprengt zu haben.

"Natürlich tut es mir leid"

In seiner ersten Stellungnahme aus dem Gefängnis sagte George Degiorgio, wenn er mehr über sein Opfer gewusst hätte, hätte er mehr Geld dafür verlangt - 10 Millionen statt nur 150.000 Euro. Es habe sich um einen reinen Auftragsmord gehandelt. "Für mich war es nur ein Geschäft. Ja. Business as usual!", sagte er dem Reuters-Reporter. Später fügte er hinzu: "Natürlich tut es mir leid." Er versprach offenbar zudem, weitere Verdächtige zu belasten.

Zu dem Interview mit dem Geständnis war es im Rahmen von Recherchen zu einem Podcast gekommen, der sich mit der Aufarbeitung des Mordes an Caruana Galizia befasst.

Die Enthüllungsjournalistin, die über Mafia-Machenschaften und Korruption recherchierte, war im Oktober 2017 ermordet worden. Ihr Tod schockierte international und löste eine Welle von Protesten aus,

Drei Männer werden beschuldigt, das Attentat durchgeführt zu haben: George Degiorgio und sein Bruder Alfred, die seit 2017 in Haft sitzen, hatten Beschwerde gegen die Mordanklage eingelegt, diese wurde am 22. Juni von einem Berufungsgericht abgewiesen. Damit kann der Prozess gegen die beiden Brüder beginnen.

Der dritte Angeklagte, der ebenfalls seit 2017 festgehaltene Vincent Muscat, war bereits 2021 wegen Mordes zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt worden. Er hatte zuvor umfassend mit den Ermittlern kooperiert.