Neues britisches Kabinett von Rishi Sunak: Wer bleibt und wer muss weg?

Der neue britische Premierminister Rishi Sunak behält Finanzminister Jeremy Hunt, Außenminister James Cleverly und Verteidigungsminister Ben Wallace im Amt.

Die umstrittene Innenministerin Suella Braverman, die kurzzeitig aus Protest gegen Liz Truss zurückgetreten war, kehrt zurück. Die 42 Jahre alte Juristin Braverman hatte sich in den vergangenen Tagen dafür ausgesprochen, Asylbewerber:innen nach Ruanda zu schicken. Dieser Plan war im Juni bei der praktischen Durchführung gescheitert.

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Britische Innenministerin Suella Braverman - Kin Cheung/Copyright 2022 The AP. All rights reserved

Die Abschiebungen nach Ruanda unterstützt auch der 53-jährige Außenminister James Cleverly, den Boris Johnson in sein Kabinett geholt hatte.

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Der britische Außenminister James Cleverly - Kin Cheung/Copyright 2022 The AP. All rights reserved

Rishi Sunak steht vor der Aufgabe, die gespaltenen Tories zusammenzuhalten. Verteidigungsminister Ben Wallace hatte sich zunächst für eine weitere Amtszeit von Boris Johnson ausgesprochen.

Andere Unterstützer von Sunaks innerparteilichen Gegnern - wie der Truss-Vertraute Simon Clarke - mussten das Kabinett verlassen.

Auch Johnson-Befürworter Jacob Rees-Mogg ist nicht mehr Teil der britischen Regierung.

"Wirtschaftliche Stabilität und Vertrauen"

Rishi Sunaks wichtigstes Anliegen ist die Beruhigung der Lage.

"Ich werde wirtschaftliche Stabilität und Vertrauen ins Zentrum dieser Regierungsagenda stellen. Das bedeutet, dass schwierige Entscheidungen anstehen".

Auch der Schatzkanzler schrieb auf Twitter, dass schwere Zeiten bevorstehen, aber es sei das Ziel der Regierung, Stabilität, Vertrauen und langfristiges Wachstum wiederherzustellen.

Finanzminister Hunt - der noch unter Liz Truss - Kwasi Kwarteng abgelöst hatte, hatte schon in den vergangenen Tagen begonnen, die Entscheidungen von Sunaks Vorgängerin rückgängig zu machen.

Aus dem Ausland erreichten den dritten britischen Premierminister seit September viele Glückwünsche.

So twitterte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, man werde bei Herausforderungen der Zeit wie beim Krieg in der Ukraine gemeinsam vorgehen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj läd Rishi Sunak in die Ukraine ein.

Und die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon schreibt von einem konstruktiven Telefongespräch. Offenbar hatte Liz Truss - zumindest in ihren 50 Tagen im Amt der britischen Regierungschefin - nie mit Sturgeon telefoniert.