„Nieder mit dem Zaren!“ Menschen in Europa demonstrieren gegen Putin

"Down with the Tsar!" - "Nieder mit dem Zaren!", riefen die Demonstranten in der Nähe der russischen Botschaft in Berlin. In mehreren europäischen Hauptstädten fanden am Wochenende Anti-Putin- und Anti-Kriegs-Proteste statt.

Der Giftanschlag auf Kreml-Kritiker Alexej Nawalny jährte sich zum dritten Mal. Viele sehen den Anschlag als Schlüsselereignis in der Kampagne des Kreml, alle wichtigen Gegenstimmen zum Schweigen zu bringen.

"Du bist nicht alleine", Nawalny.

Die Menschen auf den Straßen und Plätzen schwenkten weiß-blau-weiße Flaggen. Sie gelten als Symbol der heutigen russischen Opposition - die russische Flagge ohne den roten Streifen.

Kirill Tsimkarzhenski ist Student und Aktivist aus Russland. Auf der Anti-Putin-Demonstration in Berlin sagte er: "Wir sind hier, um allen zu zeigen: 'Du bist nicht alleine. Jeder, der hier ist, kann sehen, dass du nicht allein bist, wir sind bei dir, wir sind alle zusammen', so Tsimkarzhenski.

"Wir unterstützen Nawalny, wir unterstützen die Opposition, wir unterstützen den Frieden auf der ganzen Welt. Wir sind nicht für Putin, seine Diktatur und den Krieg."

Am 20. August 2020 wurde Nawalny an Bord eines Flugzeugs auf dem Weg von Tomsk nach Moskau bewusstlos. Einige Tage später wurde er in ein Krankenhaus in Berlin gebracht. Dort fanden die Mediziner Spuren des Giftstoffs "Nowitschok". Der Kreml leugnete jede Beteiligung. Nach seiner Rückkehr nach Russland wurde Navalny verhaftet und seitdem nicht mehr freigelassen. Seine Organisationen wurden verboten und aufgelöst.

Ist die ukrainische Gegenoffensive ins Stocken geraten?

In der Ukraine sei Kiews Gegenoffensive ins Stocken geraten, schreiben westliche Medien unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Wichtige Ziele könnten in absehbarer Zeit nicht erreicht werden.

Am Sonntag veröffentlichten vor allem The Economist und The Washington Post ähnlich lautende Artikel. Zitiert wird ein Bericht des US-Geheimdienstes, demzufolge Kiew nicht in der Lage sein wird, sein Hauptziel - die Rückeroberung von Melitopol, einem wichtigen Hafen und Verkehrsknotenpunkt - in naher Zukunft zu erreichen.

Die Eroberung von Melitopol würde die von Russland besetzten Gebiete in zwei Hälften teilen.

Beide Zeitungen zitieren ukrainische Offizielle, die die immer noch unzureichende Versorgung mit westlichen Waffen bedauern und den Mangel an Pionierfahrzeugen, um die stark befestigten russischen Linien zu durchbrechen. Außerdem erwähnen sie Kampfflugzeuge.

Beide Seiten sind also praktisch wieder beim Alten, das heißt, sie beschießen sich gegenseitig mit Artillerie, Raketen und Drohnen, ohne dass es zu nennenswerten Fortschritten kommt - obwohl beide Seiten regelmäßig von taktischen Erfolgen berichten. The Economist und The Washington Post schreiben von einer Art Pattsituation.

Befürchtet wird, dass das Ausbleiben von Erfolgen die Stimmung im In- und Ausland verschlechtert und dazu führen könnte, dass Hilfe und Engagement des Westens nachlassen.

Aber schon vor Beginn der Gegenoffensive im Sommer versicherten nahezu alle führenden westliche Politiker, dass sie die Ukraine nicht im Stich lassen würden, was auch immer geschieht.