Nach Queen-Berichterstattung: Lindner sieht "erhebliches Einsparpotenzial" bei ARD und ZDF

Bundesfinanzminister Christian Lindner schlägt eine Deckelung der Rundfunkgebühren vor. (Bild: 2022 Getty Images/Sean Gallup)
Bundesfinanzminister Christian Lindner schlägt eine Deckelung der Rundfunkgebühren vor. (Bild: 2022 Getty Images/Sean Gallup)

Christian Lindner (FDP) will öffentlich-rechtliche Sender zum Sparen animieren. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sprach er von erheblichem Einsparpotenzial, insbesondere in Bezug auf die Sonderberichterstattung zum Tod der Queen.

Am Sonntag hatte Christian Lindner (FDP) einen freiwilligen Gehaltsdeckel für die Intendanz gefordert, nun hat der Bundesfinanzminister weitere Spartipps für die öffentlich-rechtlichen Sender in die Debatte gebracht: "Dass ARD, ZDF und Phoenix live und parallel vom Begräbnis der Queen aus London senden und mit jeweils eigenem Personal in London sind, belegt anschaulich, dass es erhebliches Einsparpotenzial gibt", sagte Lindner in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Der 43-Jährige schlägt deshalb eine Deckelung der Rundfunkgebühren vor. Diese würde nicht nur die Menschen "in einer Zeit rapide steigender Preise" entlasten, sondern zudem Anreize für öffentlich-rechtliche Sender schaffen, sich zu verschlanken und auf ihren Kernauftrag zu konzentrieren. Drastische Auswirkungen für das TV-Publikum erwartet der FDP-Politiker dabei nicht: "Ich bin mir sicher, dass durch Kooperation hohe Summen gespart werden können, ohne dass sich dies am Programm negativ bemerkbar macht", sagte er.

Nach dem Rücktritt der rbb-Intendantin Patricia Schlesinger waren die öffentlich-rechtlichen Sender verstärkt in Kritik geraten: Gegen Schlesinger gibt es zahlreiche Vorwürfe, unter anderem wegen Vetternwirtschaft. Inzwischen wurde Schlesinger fristlos entlassen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.