Russisch-orthodoxe Diözese darf Schulden mit Gebet zurückzahlen

Was ist ein Gebet wert? Aus Sicht der russisch-orthodoxen Kirche knapp 3000 Euro. Die Diözese Nischni Nowgorod nördlich von Moskau darf nach einem Gerichtsbeschluss Schulden in dieser Höhe bei einer privaten Firma mit einem Gebet begleichen.

Die Kirche müsse bei Gott um Gesundheit für die zwei Inhaber sowie deren Familien bitten, bestätigte ein Schiedsgericht auf Anfrage der Agentur Ria Nowosti am Freitag.

Anlass des Verfahrens in der Millionenstadt Nischni Nowgorod war eine Klage eines örtlichen Dienstleisters gegen die Kirchenverwaltung, deren Gotteshäuser in der Regel in Gold und Pomp erstrahlen. Die Diözese hatte sich demnach im August 2015 einen neuen Heizkessel installieren lassen, schuldete der Firma aber noch rund 5000 Euro (etwa 460 000 Rubel).

Kritiker werfen der Kirche eine gefährliche Nähe zum russischen Staat vor. Bei Gericht hätten sich die Konfliktparteien auf das Gebet sowie einen teilweisen Schuldenerlass geeinigt, hieß es. Immerhin rund 2000 Euro muss die Diözese trotz der heiligen Worte noch nachzahlen.

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